Der tiefe Fall des Kalman von Csazy
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Kalman Csazy wird ausgeschafft:Der tiefe Fall des Kalman von Csazy

Kalman von Csazy war Millionärssohn, zuletzt lebte er von 430 Franken
«Belmondo der Langstrasse» (†80) ist tot

Der ungarische Millionnärssohn Kalman von Csazy (†80) lebte ein Leben in Saus und Braus. Übrig blieb davon nichts. Nun ist der «Belmondo der Langstrasse» gestorben.
Publiziert: 06.01.2022 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2022 um 17:27 Uhr
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Kalman von Csazy (†80) ist tot.
Foto: Blick

Kalman von Csazy (†80) ist tot. Der ungarische Millionärssohn starb im November in seiner Wohnung am Goldbrunnenplatz an einem Herzstillstand. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».

Von Csazy führte ein Leben in Saus und Braus. Nach der Flucht seiner reichen Eltern aus Ungarn während des Zweiten Weltkriegs baute sich von Csazy hierzulande sein Traumleben auf. Wilde Partys, eine riesige Villa nahe des Klusplatzes, Frauen und viel PS – Geld schien keine Rolle zu spielen.

Perücken, Drogen und viel PS

Seine grosse Faszination gehörte dem Motorsport. Sein Vater schenkte ihm 1961 einen Ferrari 250 GTO, er zählt heute zu den teuersten Oldtimern. Drei Jahre lang fuhr er damit zahlreiche Rennen und verkaufte das Auto dann wieder. Heute steht der Ferrari, von dem es weltweit nur 36 Stück gibt, bei Milliardär Ernesto Bertarelli (55). Er hat das Auto für über 40 Millionen Franken gekauft.

Auch nach den Autorennen gab von Csazy weiter Gas: Er verkaufte in Las Vegas Perücken, importierte Motorboote in die Schweiz. Alkohol und Drogen waren seine stetigen Begleiter.

Der rapide Fall

Während sich von Csazys Eltern um die Schweizer Staatsbürgerschaft bemühten und diese auch bekamen, kümmerte sich Kalman nie darum. 1999 verlor er seine Niederlassungsgenehmigung. Den Millionärssohn interessierte das wenig. Viel lieber verlochte er das Geld seiner Eltern, auch nach deren Tod. Bald war alles weg.

Kalman von Csazy wurde zum Sozialfall. Er schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, wurde bald einmal zum Straftäter. 2009 wurde er wegen Urkundenfälschung, mehrfachen Betrugs und Hausfriedensbruchs verurteilt. 2014 erwischte die Polizei von Csazy als Drogenkurier. Vor Gericht wird er zu einer bedingten Gefängnisstrafe verurteilt. 2017 verweigerten ihm die Behörden eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung. Nach 76 Jahren in der Schweiz soll er ausgeschafft werden.

Sein letzter Wunsch wird ihm erfüllt

Vollzogen wurde die Ausschaffung des Ungars aber nie. Auch, weil sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechterte. Von Csazy hat ein kaputtes Herz, überblähte Lungen, einen Magentumor, ist schwer depressiv, Alkoholiker und medikamentenabhängig. Seine Ärzte teilen dem Migrationsamt mit, dass er eine Ausweisung nach Ungarn nicht überleben würde.

Schlussendlich blieb ihm nur noch eine AHV-Rente über 430 Franken pro Monat. In einer schäbigen Einzimmerwohnung am Goldbrunnenplatz verbrachte er seinen Lebensabend. Sein bester Freund Felix Benz (78) aus Illnau ZH, der von Csazy seit den wilden 60ern begleitete und über den schier endlosen Reichtum seines Freundes staunte, brachte ihm zuletzt Brot und Aufschnitt mit, damit er noch etwas zu essen hatte.

Seine grosse Hoffnung sei, dass die Schweiz ihn nicht auf Ungarns Strassen sterben lasse, sagte Kalman von Csazy im März zu Blick. Dieser Wunsch ist ihm erfüllt worden. (zis)

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