Jetzt spricht die Lehrerinnen-Prügel-Mutter von Dietikon
«Ich wollte nur wissen, was mit meinem Sohn ist»

Nach der Prügel-Attacke während einer Schulstunde in Dietikon ZH ist die Mutter wieder auf freiem Fuss. Gegenüber BLICK äussert sie sich zur Tat. Die Lehrerin, die zum Opfer der Frau wurde, ist immer noch krankgeschrieben.
Publiziert: 09.12.2017 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:25 Uhr
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Die Mutter Marie L. (M.) mit ihren Söhnen Daniel (r.) und seinem älteren Bruder.
Foto: ZVG
Lea Gnos

Sie verbreiteten am 20. September im Schulhaus Wolfsmatt in Dietikon ZH während der ersten Schulstunde Angst und Schrecken: Marie und Martin L.* griffen die Klassenlehrerin ihres Sohnes Daniel (11) im Schulzimmer an. Vor der 5. Klasse prügelte die Mutter auf sie ein.

Der Grund: Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) hatte ihren Sohn einen Tag zuvor in einer Massnahme platziert, weil die Schule interveniert hatte (BLICK berichtete).

Lehrerin ist nicht mehr zum Unterricht erschienen

Der Angriff und die Drohungen waren offenbar zu viel für die Klassenlehrerin D. M.**. Laut BLICK-Informationen ist die 41-Jährige krankgeschrieben. Sie brauche Ruhe, teilte die Schule besorgten Eltern mit.

Nach dem Vorfall erschien die Lehrerin mit Hund und Pfefferspray zum Unterricht. Doch schon kurze Zeit später musste eine Vertretung für sie einspringen. 

Mutter spricht zum ersten Mal über die Tat

Die Eltern von Daniel sassen seit dem Vorfall in U-Haft. Die Mutter wurde Anfang Woche aus der Haft entlassen. Mit Daniels älterem Bruder ist sie zu Hause. Im BLICK spricht sie jetzt zum ersten Mal über den Amok-Angriff: «Ich wollte doch nur wissen, was mit meinem Sohn passiert ist», sagt sie.

Die Post-Mitarbeiterin spricht englisch und macht einen gelösten Eindruck. Sie wolle nun in die Zukunft blicken und das, was passiert ist, hinter sich lassen. «Die Lehrerin muss sich keine Sorgen machen oder Angst vor mir haben. Ich würde sie normal grüssen, wenn ich sie sehe.» Über die Haft möchte sie nicht sprechen. 

Vater ist immer noch in Haft

Der Vater Martin L. ist immer noch im Gefängnis, wie Corinne Bouvard, Sprecherin der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, auf Anfrage bestätigt. Warum die lange Haft? Im Gegensatz zur Mutter hatte er die Lehrerin im Schulzimmer nicht tätlich angegriffen.

Hatte er eine Waffe dabei? Die Oberstaatsanwaltschaft kann dies weder bestätigen noch dementieren. Es laufen noch «Untersuchungshandlungen», teilt sie mit. Daniel ist nicht mehr in seine Klasse zurückgekehrt. Die Schule möchte sich zum Fall nicht weiter äussern.

* Name der Redaktion bekannt

** Name geändert

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