Jetzt spricht die Besitzerin des Inferno-iPhones von Regensdorf ZH
«Da lädt man sein Handy Hunderte Male auf…»

In einem Wohnblock brach am Donnerstagabend ein Brand aus. Es entstand ein Millionenschaden. Und kostete Büsi Gigi das Leben. Ein Handy hatte den Brand ausgelöst. BLICK sprach mit der Besitzerin.
Publiziert: 11.09.2017 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:04 Uhr
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Am Donnerstagabend brach in einer Wohnung in Regensdorf ein Feuer aus. Das Handy von Pinar G. (38) war in Brand geraten.
Foto: Feuerwehr Regensdorf
Sascha Schmid

Die Rauchsäule über dem Wohnblock in der Gerenstrasse ZH in Regensdorf war am Donnerstagabend weitherum zu sehen. Ebenso beträchtlich ist der Schaden, den das Feuer verursacht hat: über eine Million Franken. Neun Personen mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in verschiedene Spitäler gebracht werden (BLICK berichtete). Die Bewohner von neun Wohnungen können nicht mehr in ihr Zuhause zurück.

Der Brand brach in der Wohnung von Pinar G.* (38) aus. «Ich machte mit meinen zwei Kindern (3 und 6) im Schlafzimmer ein Puzzle, als ich plötzlich einen metallischen Ton hörte», sagt Pinar G. zu BLICK.

Als sie ins Wohnzimmer tritt, sieht sie das Feuer. «Es brannte beim Handy. Entweder das iPhone selber, das auf der Kommode lag, oder das Ladegerät. In einer ersten Reaktion holte ich Wasser und kippte es auf das Feuer, aber das nützte nichts.»

Mit nassen Lumpen gegen den Rauch

Dann versucht G. das Feuer mit Leintüchern zu ersticken. Auch das funktioniert nicht. Die Wohnung ist mittlerweile schon voller Rauch. «Es ging alles sehr schnell. Wir hielten uns feuchte Lappen vor Nase und Mund, um uns vor dem Rauch zu schützen», erzählt G.

Schnell ist ihr klar, dass sie nicht gegen das Feuer ankommt. «Die Nachbarn kümmerten sich um meine Kinder. Ich ging von Tür zu Tür und alarmierte alle, dass sie so schnell wie möglich raus müssen. Darunter waren auch viele ältere Leute. Zum Glück kamen alle heil raus.»

Auch Pinar G. blieb unverletzt. In ihrer Wohnung ist aber alles vom Feuer und dem Rauch zerstört worden.

Katze Gigi starb in der Wohnung

«Dass Schlimmste ist aber, dass unsere Katze Gigi umgekommen ist. Ich habe sie einfach vergessen», sagt die 38-Jährige.

Pinar G. steht immer noch unter Schock. Vor allem kann sie nicht verstehen, dass das Handy den Brand verursacht hat. «Es ist Wahnsinn, dass so ein kleines Teil so einen Brand auslösen kann. Ich habe niemals damit gerechnet, dass es zu brennen beginnt. Da lädt man sein Handy Hunderte Male auf, auch in der Nacht, und dann fängt es plötzlich Feuer.»

Dass sehr wahrscheinlich das Handy den Brand auslöste, bestätigt auch die Polizei. Die Spurensicherung versucht nun herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. Handy-Akkus haben aber immer wieder Feuer gefangen. Meistens explodierten sie, weil sie beschädigt waren. Dies war beim Handy von Pinar G. allerdings nicht der Fall.

Sie ist mittlerweile mit ihrer Familie in einer Wohnung in Regensdorf untergekommen. Bis sie zurück in ihr Zuhause können, dauert es aber noch rund fünf Monate.

* Name der Redaktion bekannt

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