Inbetriebnahme erneut verzögert
Autobahn-Tafeln kosten Millionen – und funktionieren nicht

Auf der A3 wurde ein neuartiges System zur automatischen Anzeige der zulässigen Höchstgeschwindigkeit installiert. Bereits 2021 sollten die Signalportale in Betrieb gehen – wieder gibt es Verzögerungen.
Publiziert: 06.10.2023 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2023 um 22:25 Uhr
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Die Inbetriebnahme der digitalen Signalportale auf der A3 verzögert sich erneut. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Seit Frühling 2021 ist die Autobahn zwischen Zürich-Wollishofen und Pfäffikon SZ mit 29 digitalen Anzeigetafeln ausgerüstet. Doch die Bildschirme sind fast immer schwarz – und werden es auch noch eine Weile bleiben, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

«Inzwischen ist geplant, dass das System ab Mitte 2024 läuft», sagt Astra-Sprecher Jonas Höhn. Bereits zuvor hatte das Bundesamt für Strassen die Inbetriebnahme der Signalportale auf September 2023 verschoben.

Das Ziel: weniger Stau

Sofern die 25 Millionen teure Anlage funktioniert, soll sie mithilfe von Sensoren jederzeit das aktuelle Verkehrsaufkommen auf der A3 erfassen. 

Schwarz sollten die Anzeigetafeln nur noch bleiben, wenn normal Tempo 120 km/h erlaubt ist. Je nach Verkehrssituation zeigen die Tafeln automatisch eine Höchstgeschwindigkeit von 80 oder 100 km/h an. Zudem erscheint das Symbol «Verkehrsüberlastung».

Ziel des Systems: weniger Stau. Denn je geringer die Geschwindigkeit, desto dichter können die Fahrzeuge zueinander aufschliessen. Umso besser soll die 30 Kilometer lange Strecke dadurch zu Stosszeiten ausgelastet werden.

Verzögerungen durch Lieferschwierigkeiten

Allerdings fehlen derzeit noch bestimmte Komponenten. Zum Beispiel IT-Geräte, mit denen die Daten der Verkehrskameras in das Gesamtsystem integriert werden können. «Diese Geräte konnten bisher nicht geliefert werden, sie müssen aus Asien importiert werden und weisen zurzeit eine Lieferzeit von über 250 Tagen auf», so Höhn.

Laut «Tages-Anzeiger» geriet das Projekt von Anfang an ins Stocken. Bereits die Installation der Stahlkonstruktionen im Jahr 2020 habe sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten verzögert. Zudem musste später der Algorithmus der Software nachgebessert werden.

Trotz Verzögerungen und Mehrarbeiten seien die Projektkosten nur um einige Hunderttausend Franken gestiegen, so der Astra-Sprecher. Ziel bleibe es, «ein von Beginn an einwandfrei funktionierendes System in Betrieb nehmen zu können». (gs)

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