Am Montagmittag melden mehrere Blick-Leserreporter einen Brand bei der Hirslanden-Klinik in Zürich. Auf dem Dach des Spitals sei ein Feuer ausgebrochen.
Einer davon ist Luca Mangili – er war zu dieser Zeit für eine Untersuchung vor Ort. «Ich sah die Flammen aus dem Dach rauskommen», sagt er. Daraufhin musste er das Gebäude verlassen. Es sei aber alles sehr professionell abgelaufen, Panik habe es keine gegeben. Mangili berichtet von einem extrem grossen Aufgebot an Einsatzkräften.
Auch Andreas Meier (59) aus Wetzikon ZH erlebt den Brand hautnah – er ist Patient in der Klinik. Er lobt ebenfalls das Vorgehen der Spital-Mitarbeiter und sagt: «Die haben das extrem professionell gemacht.»
Laut Schutz & Rettung Zürich wurde das Feuer kurz nach dem Mittag im Südtrakt der Klinik entdeckt. Dank der raschen Alarmierung sowie des gut funktionierenden Notfallkonzepts der Klinik Hirslanden konnte Schlimmeres verhindert werden – verletzt wurde niemand.
Gemäss Patric Bürge, Sprecher Hirslanden Standort Zürich, fanden am Montag Sanierungsarbeiten auf dem Dach, wo es brannte, statt. Ob ein Zusammenhang zwischen den Arbeiten und dem Brand bestehe, sei aber noch unklar.
Patienten evakuiert
Das Feuer war im Dachbereich ausgebrochen. Die Patientenzimmer der drei unteren Stockwerke waren beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits durch die Klinik Hirslanden evakuiert worden.
Die Notfallstation, die Interdisziplinäre Intensivpflegestation (IPS) sowie Operationssäle waren zu keinem Zeitpunkt vom Brand betroffen, heisst es. Alle Patientinnen und Patienten wurden an einen geschützten Ort verlegt.
Die Berufs- und Milizfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich öffnete mit schwerem Gerät das Dach und geht so gegen den Brandherd vor. Damit soll ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäudeteile verhindert werden. Unterstützt wird die Einsatzleitung durch eine Drohne, die für die Einsatztaktik der Rettungskräfte die nötigen Bilder liefert. Die Löscharbeiten sind noch immer in vollem Gange.
Schwierige Löscharbeiten
Ein Feuerwehrmann erklärt Blick vor Ort die Schwierigkeiten bei den Löscharbeiten: Das Dach habe keinen Boden, auf den die Feuerwehrleute draufstehen können und von wo sie löschen können. Die Glutnester müssten von oben her gelöscht werden – und das sei aufwändig.
Dachbretter mussten zersägt werden, so die Einsatzkraft weiter. Am Abend kam dann ein Griffarm zum Einsatz. Mit diesem würden die Löscharbeiten schneller vorangehen. Denn dieser Griffarm könne grössere Teile vom Dach abtragen. Nachdem der Griffarm die Teile abgetragen hat, löschen die Feuerwehrleute diese, während sie noch in der Luft sind. Dann wandern die Teile direkt in den Container, der auf der Strasse steht.
Am Montagabend sprach Hirslanden-Direktor Marco Gugolz in einer Medienmitteilung anderen Spitälern seinen Dank aus: «Von den Spitälern in Zürich spüren wir eine grosse Welle der Solidarität und haben verschiedene Angebote erhalten, PatientInnen aufzunehmen. Ich danke diesen Kliniken für deren grosse Solidarität und das Angebot.» Rund ein Dutzend Patienten und Patientinnen seien zum jetzigen Zeitpunkt in andere Spitäler verlegt worden.
Die Brandursache sei zurzeit noch unbekannt. Sie ist Gegenstand der laufenden behördlichen Abklärungen und Bestandsaufnahme. Momentan werde immer noch gelöscht. Ebenfalls unklar sei die Höhe des entstandenen Schadens.
Krisenstab zusammengezogen
Kurz nach Mittag hatte Klinik-Sprecher Bürge auf Blick-Anfrage folgendes gesagt: «Ich kann bestätigen, dass es bei der Hirslanden-Klinik beim Balgrist brennt». Und: «Unser Krisenstab wird jetzt gerade zusammengezogen.»
Mitarbeiter Rolf S.* (75), der für die Brandschutztüren im Hirslanden zuständig ist, sagt zu Blick: «Ich war unten im technischen Dienst. Um 11 Uhr ging dann der Feueralarm los. Die Einsatzkräfte sind mit einem Grossaufgebot vor Ort – darunter die Stadtpolizei, Feuerwehr und Sanität.
*Name bekannt
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