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Ex-Kriminalkommissär Melzl
«Die Zürcher Polizei hat richtig gehandelt»

Bei einer Geiselnahme im Zürcher Kreis 3 hatte ein 60-Jähriger am Freitagmorgen zwei Geiseln genommen. Der bewaffnete Mann erschoss später die beiden Frauen und sich selber. Der ehemalige Kriminalkommissar Markus Melzl (67) äussert sich zum Einsatz der Polizei.
Publiziert: 31.05.2019 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2019 um 14:56 Uhr
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Der ehemalige Basler Kriminalkommissar Markus Melzl (67) äussert sich zum Einsatz der Polizei.
Foto: Kenneth Nars

Am Döltschiweg in Zürich hat es am Freitagmorgen einen Grosseinsatz der Polizei gegeben. Ein bewaffneter 60-jähriger Mann hatte dort in einer Wohnung zwei Geiseln genommen. Beim letzten Kontakt um 8.30 Uhr erklärte der Geiselnehmer, dass er sich in zehn Minuten der Polizei stellen werde. Wenig später fielen aber mehrere Schüsse – die Interventionseinheit Skorpion stürmte sofort die Wohnung. Doch es war zu spät: Die beiden Geiseln und der Täter waren tot.

Hätte die Polizei schneller eingreifen müssen?

Der ehemalige Basler Kriminalkommissär Markus Melzl (67) nimmt seine Zürcher Kollegen in Schutz: «Die Polizei hat unter den gegebenen Umständen sicher richtig gehandelt.» 

«Von sofort stürmen bis zu verhandeln ist alles möglich» 

Melzl stand selbst schon bei mehreren Geiselnahmen im Einsatz. «In einer solchen Situation hat der Einsatzleiter die ganze Palette an Möglichkeiten – von sofort stürmen bis zum Aufbieten einer Verhandlungsgruppe», sagt er. Wenn der Täter sich ergeben will und man nicht stürmt, so wie in diesem Fall, sei das sicher richtig.

Unter Umständen kann es aber auch sein, dass man ein Gebäude stürmt, obwohl sich der Geiselnehmer ergeben will. Zum Beispiel wenn sich die Hinweise verdichten, dass er die Geiseln trotz allem töten will. Bei solchen Hinweise könne es sich um Schüsse oder Schreie handeln.

Ob es solche Hinweise heute in Zürich gegben hat – oder eben nicht, ist bislang unklar.

«Es gibt keine Universallösung für eine solche Situation» 

Für welches Vorgehen sich ein Einsatzleiter entscheidet, hänge aber sehr von der jeweiligen Situation ab, sagt Melzl. «Es gibt jedoch keine Universallösung, es ist immer ein wenig wie Kaffeesatz lesen.» Bei Geiselnahmen brauche es immer situative Entscheidungen. «In vielen Situation kann man aber nur noch reagieren», sagt Melzl – so wie etwa in diesem Fall. Zwar könne man versuchen sich in den Täter hineinzuversetzen – letztendlich bleibt dieser aber unberechenbar.

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