Seit Dienstag ist klar: Für ihre Tat muss Angela Magdici (33) selber nicht in den Knast. Das Bezirksgericht Dietikon ZH hat die ehemalige Gefängnisaufseherin am Dienstag zu 15 Monate bedingt verurteilt (BLICK berichtete) – obwohl sie zusammen mit dem Sexualstraftäter Hassan Kiko (27) aus dem Gefängnis getürmt war.
Heute Abend war Magdici mit ihrem Pflichtverteidiger Urs Huber zu Besuch in der Sendung «Talk Täglich». Es war bereits ihr zweiter Aufrtitt in der «Tele-Züri»-Talkshow.
«Ich bereue immer noch nichts»
Magdici bleibt im Interview mit Marcel Gilli bei ihrem Statement vom letzten Mai: «Ich bereue immer noch nichts. Ich wollte mit Hassan in Freiheit sein.» Das sei immer noch das zentrale Motiv ihres Handelns gewesen. «Wir hatten diese Illusion.»
Sie gibt jedoch zu, dass sie und Kiko dabei wohl etwas blauäugig waren. Trotzdem sei ihr Schlusswort vor Gericht keineswegs gespielt gewesen. «Das kam von ganz unten.» Es tue ihr sehr Leid, sagte Magdici. Sie habe die Gefängnistür «aus Liebe» geöffnet und wollte damit den Stand der Gefängniswärterin nicht beschmutzen.
Mit dem Urteil könne sie eben. Mit den vielen aufgebrachten Leuten jedoch weniger: «Ich kann nicht verstehen, dass es Leute gibt, die so viel Energie aufwenden um gegen uns zu hetzen.»
Hochzeit im Gefängnis
Seit Mitte Dezember darf Magdici Hassan Kiko einmal pro Woche besuchen - durch eine Trennwand können sie miteinander sprechen, jeweils eine Stunde lang. «Das ist nicht schön», sagt Magdici. Trotzdem sei sie «gottenfroh», denn darauf habe sie lange warten müssen.
Das Feuer ihrer Liebe sei in dieser Zeit jedoch noch grösser geworden: «Wir werden heiraten!» Das soll noch im Gefängnis passieren. Ein Datum gebe es noch nicht. Derzeit müssten die Dokumente von Kiko aus Syrien beantragt werden.
Ob Magdici zum Islam konvertieren will, beantwortet sie nicht genau. «Ich glaube an Gott», sagt sie dazu lediglich.
Schuldentilgung mit Filmdeal?
Die 33-Jährige muss nun hohe Schulden tilgen. Darunter die Anwalts- und die Gerichtskosten. Existenzängste habe sie deswegen nicht, sagt Angela Magdici.
Denn eine Idee, mit welchem Geld sie die Schulden bezahlen will, steht bereits im Raum: Magdici will für ihre filmreife Geschichte bereits drei Angebote für ein Buch und eine Anfrage von einer «renommierten Filmproduktionsfirma» erhalten haben.
Zum Ende des Gesprächs wünscht sich Magdici, dass bei ihrem nächsten Sendungsbesuch Kiko mit dabei sei. Das sei ihr ein grosses Anliegen. «So manch einer kommt dann vielleicht ins Nachdenken», meint sie. Gilli reagierte prompt: «Wenn das klappt, verschiebe ich meine Pension und begrüsse euch hier im Studio.»