Als im Oktober in einer Coop-Filiale in Zürich das Nazi-Heft «Schwerterträger» auftauchte, gab sich sogar der Detailhändler selbst schockiert. «Dieses Magazin gehört sicher nicht in unser Sortiment!», sagte Sprecher Urs Meier damals zu BLICK. Man werde die Hefte umgehend entfernen.
Wie sich jetzt herausstellt, ist das Heft noch immer im Umlauf: Heute hat ein Twitter-User ein Exemplar in einer Filiale von K-Kiosk in Zürich-Wiedikon gefunden. «Da will man Panini-Bilder für die Kinder kaufen und findet dieses Heft», schreibt Christian Althaus.
Die Kioskbetreiberin Valora bestätigt gegenüber BLICK: Man habe das Heft in 50 Filialen im Sortiment gehabt. «Mitte Oktober haben wir sofort veranlasst, dass der Verkauf umgehend gestoppt und alle Exemplare dieser Zeitschrift aus unseren Verkaufsstellen entfernt werden», sagt Sprecher Lukas Mettler. Um die Filiale in Zürich-Wiedikon kümmere man sich bereits.
Das Magazin «Schwerterträger» erscheint vierteljährlich und präsentiert Offiziere aus dem Zweiten Weltkrieg im besten Licht. Die aktuelle Ausgabe ist SS-Offizier Hans Dorr (1912–1945) gewidmet. Sowohl bei Coop als auch bei K-Kiosk wird diese Ausgabe verkauft.
Wieso beide betroffen waren? Die Unternehmen arbeiten mit demselben externen Zulieferer. Ob der Fall mögliche Konsequenzen hat, dazu äussern sich beide nicht. (rey)