Ein Schüler (9) hat am Mittwoch an der Winterthurer Gutenberg-Schule Mitschülerinnen und Mitschüler in Angst und Schrecken versetzt. Der Bub zückte ein Sackmesser und drohte seinen Mitschülern, sie alle umzubringen.
Die Stadtpolizei Winterthur hatte den Vorfall damals bestätigt. Spezialisten der Jugendpolizei seien vor Ort gewesen und hätten mit dem Jungen gesprochen.
Laut Schulstadträtin Martina Blum hat der Viertklässler seither nicht am Unterricht teilgenommen. Geplant sei eine Unterrichtung im Rahmen eines speziellen Schulprogramms, so Blum zum «Landboten». Nur: Zunächst plante die Schulleitung, dass das Kind wieder normal zur Schule gehen sollte.
Rückkehr in alte Klasse
Ein Elternbrief der Schulleitung wurde am vergangenen Freitag auf dem Instagram-Account «Szene ish Winti» veröffentlicht. Dieser stammt vom 29. August, knapp eine Woche nach dem Vorfall. Für die Schule stehe die Sicherheit der Kinder «selbstverständlich an oberster Stelle», heisst es darin.
Bis zu den Herbstferien seien daher zwei Vorkehrungen getroffen worden: Der Schüler habe nicht zur gleichen Zeit Pause wie die anderen Kinder. Ausserdem gehe er nicht gleichzeitig mit seinen Mitschülern zur Schule oder werde auf dem Schulweg begleitet. Aber: «Den Eltern wurde nach dem Vorfall mitgeteilt, dass vorgesehen ist, dass der Schüler am Mittwoch den Unterricht wieder besuchen wird», so Blum. Also gemeinsam mit den anderen Kindern, die er bedrohte.
Kein Verfahren
Dazu kommt es jedoch nicht, wie aus einem zweiten Elternbrief vom 1. September hervorgeht. Darin wird mitgeteilt, dass der Junge ab dem 4. September zunächst in einem externen Brückenangebot gefördert und anschliessend in einer anderen Schule unterrichtet werden soll. Der Schüler werde also nicht an die Gutenberg-Schule zurückkehren.
Da der Bub mit seinen neun Jahren noch nicht strafmündig ist, werde es kein Strafverfahren geben. «Die Spezialisten haben mit dem Jungen gesprochen und ihm aufgezeigt, was er mit seiner leichtsinnigen Aktion ausgelöst hat und dass es sich um eine klare Grenzüberschreitung handelt», bestätigte Polizeisprecher Michael Wirz gegenüber dem «Landboten». Der Zwischenfall sei polizeilich festgehalten worden. (gs)