In der ganzen Schweiz hat es am Samstag nach einem Erdbeben mächtig gerüttelt – auch auf der Blick-Redaktion in Zürich. Das Epizentrum befand sich gemäss ETH in der Gegend rund um Mülhausen an der Grenze zur Schweiz. Dort war das Erdbeben auch am stärksten spürbar. Den Seismographen zufolge sind kleinere Schäden möglich.
Auch in anderen Teilen der Schweiz war das Erdbeben spürbar. So schreibt ein Leserreporter aus Nidwalden: «Ich wollte das Spiel St. Gallen-Sion schauen, da hat es mich fast aus dem Sessel gehauen. Mein komplettes Haus hat gerüttelt.» Ein weiterer Leser aus Therwil BL berichtet: «Ich habe das Beben sogar gehört. Es war, als würde ein Flugzeug ganz tief über mir fliegen.»
In der Nacht auf Sonntag bebte die Erde im Elsass rund ein Dutzend Mal, allerdings handelte es sich um nur ganz leichte Stösse. Einen heftigeren Stoss gab es am Sonntag um 6.00 Uhr in Mülhausen. Er erreichte auf der Richterskala den Wert von 3.1. Das berichtet der Schweizerische Erdbebendienst. der anfügt, dass das Beben «vermutlich nicht verspürt» worden sei. Ein Leser meldete allerdings Blick, dass er im französischen Rosenau deswegen erwacht sei.
«Hat sich komisch angefühlt»
Nach dem ersten Erdbeben am Samstag gab es kurze Zeit später noch ein sogenanntes Nachbeben. Dieses war mit einer Stärke von 2,8 etwas schwächer als das erste, aber dennoch spürbar. Das Epizentrum des Nachbebens befand sich gemäss ETH ebenfalls in Mülhausen.
In den sozialen Medien berichten mehrere Nutzerinnen und Nutzer vom Beben. So schreibt ein User: «Woah! Erdbeben?» Ein anderer fragt ganz ungläubig: «Hat jemand jetzt (17:59) ein Erdbeben in Zürich gespürt?»
Auch im Aargau rüttelte der Boden. So schreibt eine Leserin: «Ich war im Homeoffice am Arbeiten, als ich plötzlich das Erdbeben gespürt habe. Zuerst war ich ein bisschen schockiert. Es hat sich wirklich komisch angefühlt.»
«Nur alle zehn bis zwanzig Jahre»
Wie die ETH Zürich schreibt, gingen in der ersten Stunde nach dem Beben «tausende Meldungen aus der Bevölkerung» ein. Die Webseite des Schweizerischen Erdbebendiensts sei zum Teil sogar überlastet gewesen.
Die Forschenden merken ausserdem an: «Es ist wahrscheinlich, dass sich in den nächsten Stunden und Tagen weitere, möglicherweise auch spürbare Nachbeben ereignen werden.» Die Beben stehen demnach im «Zusammenhang mit dem seismisch aktiven Rheingraben, der sich zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald in nord-südlicher Richtung erstreckt.» Die Erdbeben seien in der betroffenen Region nichts Aussergewöhnliches, würden aber «nur alle zehn bis zwanzig Jahre» in solch einer Magnitude (Mass für Stärke eines Erdbebens) auftreten.
Leser entdeckt Risse in Hauswand
Das Erdbeben verursachte anscheinend auch schon erste Schäden. «Ich bin fast vom Sofa gefallen. Das waren echt heftige drei Sekunden», berichtet ein Leser aus Grenchen SO. «Danach habe ich Risse im Cheminée und in der Wand entdeckt.» Auch ein Leser aus Kriens schreibt, dass er vom Erdbeben Risse in den Wänden hat.
In der Schweiz rüttelte es das letzte Mal am 9. Juli so richtig. Das Erdbeben war damals mit einer Stärke 4,2 allerdings etwas schwächer als das heutige. Der ETH zufolge befand sich das Epizentrum dann in der Region rund um die Gemeinde Hechingen in Süddeutschland.
Am 1. September wurden auch unsere Nachbarn in Liechtenstein durchgerüttelt. Das Kuriose dabei: Das Erdbeben war genau zu dem Zeitpunkt spürbar, als im Landtag darüber debattiert wurde.