Eis-Experte gibt Tipps
So erkennst du gutes Glace – darauf musst du achten

Gerade in den Sommermonaten kann kaum jemand der Glace-Versuchung widerstehen. Doch woran erkennt man wirklich gutes Glace? Blick hat bei einem Experten nachgefragt.
Publiziert: 27.06.2024 um 18:17 Uhr
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Hollywoodstar Zendaya besuchte in der vergangenen Woche Zürich. Dabei gönnte sie sich auch ein Glace.
Foto: Instagram
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Marian NadlerRedaktor News

In der vergangenen Woche war Hollywood-Star Zendaya (27) in Zürich. Die US-Schauspielerin traf sich nicht nur mit Tennis-Legende Roger Federer (42), sondern schaute auch gleich zweimal bei der Gelateria «Eisladen» in der Birmensdorferstrasse im Quartier Wiedikon vorbei, wie der «Tagesanzeiger» berichtete. Vielen Schweizern wird es in den Sommermonaten ähnlich gehen, wie dem Superstar: Zu einem leckeren Glace werden sie nicht Nein sagen.

Doch nicht überall schmeckt das Gelato gleich gut. Und auch bei der Herstellung gibt es unterschiedliche Qualität. Blick hat bei Rick Griesche (34) vom «Eisladen» nachgefragt, woran man gutes Eis erkennt und wann man sich besser anders erfrischen sollte.

Glace-Turm ist kein gutes Zeichen

Der Glacemacher hat im Gespräch gleich einen Tipp parat. Dieser lautet: «Viele Sorten heisst nicht automatisch schlechte Qualität, aber eine kleine Manufaktur, die alles selbst macht, kann so grosse Mengen meist nicht in sehr hoher Qualität umsetzen, da hohe Qualität auch immer zeitaufwändiger ist.»

Vorsicht ist also laut dem Eiscreme-Kenner etwa in Touristenorten oder Einkaufszentren geboten. Oft türmt sich dort das Glace auch besonders hoch, weit über die Kante der Behälter. «Der Behälter kühlt aber nur bis zu einer bestimmten Höhe, soll das Glace auch darüber hinaus nicht schmelzen, braucht es künstliche Stabilisatoren.»

Das verrät die Farbe über das Eis

Laut Griesche kann auch ein Blick auf die Farbe bereits viel über die Qualität des Eises verraten. Hier gilt: Je unnatürlicher die Farbe, desto unnatürlicher sind oft auch die Inhaltsstoffe. «Wenn das Glace zäh und gummiartig ist, dann liegt hier eine zu hohe Menge von Bindemittel vor», so der Glacemacher. 

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Von welchen Sorten sollte man besser Abstand halten? Hier nennt Griesche das bei Kindern beliebte blaue Glace, das häufig mit Namen wie «Schlumpf» oder «blauer Engel» betitelt wird. «Auch Sorten, die nach bekannten zuckerhaltigen Guetzli benannt sind, etwa ‹Rocher› oder ‹Snickers›, sind in der Regel Fertigprodukte», rät der Experte. Freunde von veganem Glace-Genuss müssen sich derweil mit Blick auf Qualität und Natürlichkeit keine Sorgen machen. «Hier ersetzen beispielsweise Kokosmilch oder Milch aus Cashewnüssen die Kuhmilch.»

«Wir verwenden grundsätzlich nur natürliche Rohstoffe»

Eine weitere Faustregel Griesches lautet: Einzelne Filialen oder kleinere Ketten produzieren meist natürlicheres Glace. «In der Branche gibt es viele Quereinsteiger. Die Quereinsteiger werden in der Regel von darauf spezialisierten Firmen beraten und ausgestattet, die meistens auch selbst Glace produzieren und diese sogar eventuell damit beliefern. Wie so eine Art Franchising.» Anders sieht es dagegen in kleinen, einzelnen Läden aus. «Dort wird vorwiegend noch handwerklich gearbeitet und alles selbst gemacht», ist Griesche überzeugt.

Und wie sieht es im «Eisladen» in Wiedikon aus? «Wir verwenden grundsätzlich nur natürliche Rohstoffe und machen alles selbst». Griesche nennt als Beispiel das Joghurtglace mit eingekochten Johannisbeeren – ganz ohne Konservierungsstoffe. «Wir rösten und karamellisieren die Nüsse, die wir verwenden, ebenfalls selbst».

Diese Glace-Trends nennt der Experte

Griesche kommt auch auf das Thema Sauberkeit zu sprechen. Denn: Nicht überall herrschen hygienische Zustände. «Ich sollte mich in der Gelateria umschauen: Ist alles sauber? Wie ist das Erscheinungsbild des Verkäufers? Schmilzt das Glace innerhalb der Vitrine?», rät der Deutsche. «Ein einfacher Behälter mit Wasser, in dem der Glaceportionierer liegt, ist ein schlechtes Zeichen! Dieser steht meist schon den ganzen Tag dort und wird selten gereinigt», warnt der Experte. Ein gutes Zeichen sei es dagegen, wenn der Glace-Mann oder die Glace-Frau mit einem Spatel arbeitet oder die Portionierer regelmässig gründlich reinige.

Zu guter Letzt noch die Frage: Auf welche Trends dürfen sich Glace-Fans in diesem Sommer freuen? Griesche zu Blick: «Protein-Glace wird viel nachgefragt. Bei uns gibt es mit Blutorangen-Aperol-Sorbet eine erfrischende Sorte für heisse Tage, die ich als Trendsorte bezeichnen würde.»

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