Er klaute einen Luxus-BMW in Neftenbach ZH, umkurvte eine Polizeisperre an der Tösstalerstrasse in Winterthur ZH und fuhr eine Beamtin (39) über den Haufen – verletzte sie schwer (BLICK berichtete). Wenig später wurde der 20-Jährige in Waltenstein ZH von einem zivilen Polizeiauto in die Klemme genommen. Er versucht ein letztes Mal zu fliehen – zu Fuss. Ein Polizist reisst ihn zu Boden.
Nach diesen Wildwest-Szenen vom Montag zeigen BLICK-Recherchen jetzt : Beim BMW-Rowdy handelt es sich um Daniel F.* (20). Der junge Mann kommt aus Neftenbach – dem Ort, wo er auch den BMW aus der Garage entwendete.
Vater verurteilte die Taten seines Sohnes
Nun meldet sich der Vater (57) zu Wort. Peter F.* wirkt trotz der Geschehnisse gefasst. Sagt aber klar: «Was mein Sohn Daniel am Montag tat, verurteile ich aufs Schärfste. Vor allem das mit der Polizistin geht gar nicht. Die Polizei kam hierher und informierte mich. Ich erschrak, als ich davon erfuhr.»
Der Vater betont jedoch, dass ihm wichtig sei, dass sein Sohn nicht als Krimineller abgestempelt wird. «Er muss rehabilitiert werden. Mein Sohn ist ein ganz normaler junger Mann, der unter ganz normalen Umständen hier in der Schweiz aufgewachsen ist. Er hat es nicht verdient, als Schwerverbrecher dargestellt zu werden.»
Peter F. beschreibt seinen Sohn als «guten Menschen»
Peter F. versucht, das Wesen seines Sohnes zu beschreiben: «Er ist ein ruhiger Mensch, der einen gesunden Menschenverstand hat. Dazu feinfühlig, ein extrem guter Mensch, der keinem anderen schaden will. Ich habe ihn zu einem respektvollen Mann erzogen.»
Der Vater berichtet, dass Daniel F. ein guter Schüler war. Doch irgendwann habe sein Sohn angefangen zu kiffen. Peter F. dazu: «Das Kiffen hat sicher Einfluss auf das gehabt, wie er heute ist.»
Ein Profi-Autodieb sei sein Sohn aber nicht. Der Vater versucht, den wilden Ritt aber zu relativieren: «Ich habe das Gefühl, die Polizei hat überreagiert. Eine Strassensperre aufzustellen, ist wie Öl ins Feuer zu giessen. Wenn mein Sohn dann noch bekifft war, kann das zu einer Panikattacke führen.» Dennoch: «Ich nehme an, die Polizei handelte nach bestem Wissen und Gewissen.»
Vater konnte noch nicht mit Sohn sprechen
Seit dem Vorfall konnte Peter F. noch nicht mit seinem Sohn sprechen: «Sobald es möglich ist, möchte ich ihn im Gefängnis besuchen. Ich will unbedingt von ihm direkt erfahren, was passiert ist und wieso er es gemacht hat. Ich will ihn verstehen und die Vorfälle nachvollziehen können.»
Wie die Staatsanwaltschaft auf BLICK-Anfrage sagt, wurde für Daniel F. U-Haft angeordnet. Einer Mitteilung vom Mittwoch ist zu entnehmen, dass ein Strafverfahren unter anderem wegen Verdachts auf versuchte vorsätzliche Tötung und Diebstahls eröffnet wurde. Daniel F. sei geständig.
Glücklicherweise schwebt die schwer verletzte Polizistin mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.
*Namen geändert