«Die 20 Test-Sonnenschirme auf dem Sechseläutenplatz entsprachen nicht den Erwartungen des Tiefbauamts der Stadt Zürich», liess die Stadt Zürich am Dienstag Nachmittag überraschend verlauten.
Der bis Ende September geplante Test wird vorzeitig beendet.
Erst letzten Freitag hat die Stadt die Schirme auf dem grossen Zürcher Platz aufgestellt. Kosten: 40'000 Franken für 20 Schirme. Doch schon am Samstag war das Debakel perfekt. Eine mittlestarke Böe war zuviel für die filigrane Alu-Tuch-Draht-Konstruktion. Wie zerzauste Vogelscheuchen standen die Schirme auf dem Platz herum.
Am Sonntagmorgen um 7 Uhr war Filippo Leutenegger persönlich auf dem Platz und räumte die kaputten Schirme ab. Damals war er im Interview mit BLICK noch zuversichtlich, dass der Test fortgeführt wird. «Wir haben keinen Grund, das zu ändern», sagte er im Video.
Doch zwei Tage später kam die Einsicht: «Aufgrund der Beobachtungen des Tiefbauamts aber insbesondere auch der Besucherinnen und Besucher des Platzes, ist das getestete Modell durchgefallen. Wir haben bereits Mängelrüge erhoben und wollen den Kauf rückgängig machen.»
Nur Image-, kein Geldschaden
Für Filippo Leutenegger ist das Schirm-Debakel eine Riesenblamage, schliesslich will er der bewährten Corine Mauch (SP) 2018 das Stadtpräsidium abjagen.
Hat die Stadt nun 40'000 Franken in den Sand bzw. den Wind gesetzt?
Nein, heisst es beim Tiefbauamt. Durch die Rückabwicklung des Kaufes soll der Stadt Zürich kein finanzieller Schaden entstehen. Derzeit ist das Tiefbauamt im Gespräch mit dem Lieferanten und mit weiteren Anbietern und evaluiert ein besseres Sonnenschirm-Modell für den Sechseläutenplatz.
Denn das Interesse an Schatten sei bei der Zürcher Bevölkerung ungebrochen - ausser vielleicht jetzt bei dem Hudelwetter diese Woche. (bö)