Am 14. Juni ist Frauenstreiktag. Zahlreiche Demonstrantinnen und Demonstranten gehen dabei auf die Strasse, um sich für die Rechte der Frau einzusetzen. Normalerweise verläuft das friedlich. Jetzt ist aber auf Twitter ein Video aufgetaucht, das Szenen zeigt, die alles andere als friedlich sind.
Ein Polizist reisst eine Demonstrantin mutmasslich an den Haaren und bringt sie zu Boden. Kurz darauf schreiten weitere Einsatzkräfte ein und sprühen Pfefferspray in die Menge. Auf einem weiteren Video auf dem Telegram-Kanal «Szene isch Züri», das dasselbe Geschehen von weiter oben filmt, ist zudem zu sehen, wie ein Polizist einen Velofahrer aus dem Weg schubst. Es sind Szenen, die fassungslos machen.
Das Video wurde auf Twitter von Sozialismus.ch geteilt. «Gewalttätige Macho-Cops attackieren die feministische Besetzung auf dem Paradeplatz in Zürich. Sie eskalieren grundlos», heisst es in dem Beitrag. Die Besetzung liefe nun als Demo weiter. «Verpisst euch, das ist unser Tag!», so das Schlusswort des Posts. Inzwischen ist der Beitrag von dem Twitter-Kanal wieder verschwunden.
Polizei weist Vorwürfe von sich
Die Stadtpolizei Zürich bestätigt gegenüber Blick einen entsprechenden Einsatz am Zürcher Paradeplatz. Jegliche Vorwürfe, dass ein Polizist einer Demonstrantin an den Haaren gerissen haben soll, weist die Polizei jedoch von sich. «Die Frau hat einem Polizisten ins Bein gekickt, woraufhin ein Kollege von ihm versucht hat, die Frau von oben an den Schultern zu packen, um sie zu verhaften», so Judith Hödl, Mediensprecherin der Stadtpolizei Zürich, zu Blick.
Durch den Fusstritt gegen das Knie habe sich der Polizist derart verletzt, dass er ins Spital musste, wie die Stadtpolizei gegenüber Blick sagt. Am Donnerstag sagt Hödl auf Blick-Anfrage, dass der Mann mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Wegen seiner Knieverletzung könne er aber momentan nicht arbeiten.
Verfahren im Gange
Bei der Festnahme kam es zu einem kurzen Reizstoffeinsatz, als sich andere Demonstrierende einmischten, um die Frau zu befreien. Bei der Festgenommenen handelt es sich um eine 32-jährige Schweizerin. Sie machte ebenfalls gesundheitliche Beschwerden geltend und wurde von der Polizeiwache aus mit der Sanität ins Spital gebracht. Jetzt läuft ein Verfahren wegen Gewalt und Drohung gegen Polizeibeamte, bestätigt Hödl.
Hintergrund des Einsatzes waren Aktivistinnen und Aktivisten, die rund um den Paradeplatz in Zürich Transparente aufgehängt hätten. «Da dies die Trams blockiert hat, ist die Stadtpolizei Zürich auf Alarmierung der Verkehrsbetriebe Zürich ausgerückt», so Hödl.
Als die Einsatzkräfte die Transparente entfernen wollten, sei es zur Situation, die im Video zu sehen ist, gekommen. (dzc/bab/man)