Altersheim in Männedorf ZH
Zwei Bewohner tot, zwei in kritischem Zustand

Das Seniorenzentrum Sunnmatt in Männedorf ZH hat eines der strengsten Corona-Sicherheitsdispositive – trotzdem konnte das Virus ins Heim eindringen. Mit verheerenden Folgen.
Publiziert: 13.07.2020 um 09:15 Uhr
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Im Alterheim Sunnmatt in Männedorf ZH ist das Virus ausgebrochen.
Foto: imago images/Eibner Europa

Das Coronavirus wütete nach dem Ausbruch in der Schweiz vor allem in Alters- und Pflegeheimen. Mehrere Heime waren schwer betroffen, viele Todesopfer waren zu beklagen. Nach dem Lockdown schien sich die Situation beruhigt zu haben – scharfe Schutzmassnahmen in den Heimen sorgten dafür, dass die Infektionszahlen zurückgingen.

Jetzt hat es aber das private Seniorenzentrum Sunnmatt in Männedorf erwischt, wie die «NZZ» berichtet. In den vergangenen zwei Wochen haben sich eine Mitarbeiterin und sechs Bewohnerinnen und Bewohner infiziert. Eine Frau und ein Mann sind vergangene Woche im Heim verstorben. Eine Seniorin liegt in kritischem Zustand im Unispital Zürich, ein Senior in kritischem Zustand will im Heim bleiben.

«Macht uns sehr betroffen»

Die Geschäftsleiterin des Heims sagt zur «NZZ»: «Wir müssen die Covid-19-Fälle leider bestätigen.» Eine Mitarbeiterin sei am 29. Juni positiv getestet und sofort unter Quarantäne gesetzt worden. Darauf hätten zwei Bewohnende Symptome gezeigt und seien danach positiv getestet worden. Das Heim ordnete daraufhin einen Test für alle Bewohner an. Drei weitere positiv getestete Personen kamen danach dazu.

Der Tod von zwei Bewohnern und der kritische Zustand zweier weiterer machten sie sehr betroffen, sagt die Geschäftsleiterin zur Zeitung. Zwei positiv getesteten Bewohnern gehe es physisch gut, obwohl sie «sehr angespannt» seien. Der infizierten Mitarbeiterin gehe es mittlerweile wieder gut.

Strenge Regeln im Heim

Jetzt ist das Heim unter Quarantäne, mit strengen Regeln. Alle Bewohner sind in ihren Einzelzimmern isoliert, Besuche von Externen dürfen nicht empfangen werden. Um in ein Zimmer einer positiv getesteten Person zu gehen, müssen die Mitarbeiter eine komplette Schutzausrüstung tragen, sofortige Tests werden bei kleinsten Anzeichen von Symptomen verfügt.

Wie das Virus ins Heim gelangt ist, ist unklar. Der Ansteckungsweg sei leider nicht nachvollziehbar, sagt die Geschäftsleiterin zur «NZZ». «Wir vermuten, dass Infizierte ohne Symptome das Virus bei uns eingeschleppt haben. Wir sind über die Situation sehr irritiert, weil wir in den vergangenen Monaten bezüglich Corona sehr streng waren.» (neo)

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