Hier wird Berset ausgepfiffen
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Bei Abfahrt aus Luzern:Hier wird Berset ausgepfiffen

Bundesräte im Verkehrshaus
Polizei drängt Demonstranten zurück – Pfeifkonzert für Berset

Der Bundesrat traf in Luzern zu seiner Sitzung «extra muros» und einem Austausch mit der Bevölkerung zusammen. Ein kleines Grüppchen Demonstranten sorgte für einen Polizeieinsatz.
Publiziert: 12.10.2021 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2021 um 15:48 Uhr
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Unter dem Gepfeife von einigen Dutzend Demonstranten verlässt Bundesrat Alain Berset das Verkehrshaus Luzern.

Am Mittwoch trifft sich der Bundesrat nicht im Bundeshaus. Er wird seine Sitzung «extra muros» in Luzern abhalten und sich um 12.30 Uhr mit der Bevölkerung zu einem Apéro im Verkehrshaus treffen. So soll die «grosse Verbundenheit mit den verschiedenen Regionen unseres Landes zum Ausdruck» gebracht werden, heisst es in einer Mitteilung.

Die Corona-Skeptiker wollen den Anlass nutzen, um gegen die Zertifikatspflicht zu demonstrieren. Auf Telegram verbreiten die «Corona-Rebellen» Flyer unter dem Titel «Luzern sagt Nein zu Zertifikat und Dauerwelle». Zu sehen ist eine Fotomontage von Bundesrat Alain Berset (49). Die Skeptiker schreiben dazu: «VIP-Gast Alain Perverset». Treffpunkt: «Wiese Verkehrshaus» um 12 Uhr.

Kundgebung nicht bewilligt

Damit dürfte wohl die Lido-Wiese, direkt vor dem Verkehrshaus, gemeint sein, wie «Zentralplus» berichtet. Luzerner und Luzernerinnen dürfen sich während einer Stunde im Inneren des Gebäudes mit der Regierung austauschen. Dafür benötigen sie einen Ausweis und ein Covid-Zertifikat.

Genau gegen dieses wollen die Skeptiker draussen protestieren. Ihre Kundgebung ist nicht bewilligt. Sie haben nicht mal ein Gesuch eingereicht. Das bestätigt Leiter der städtischen Dienstelle Stadtraum und Veranstaltungen, Mario Lütolf, gegenüber dem Portal. «Bei der Stadt Luzern ist kein entsprechendes Gesuch eingegangen.» Aus seiner Sicht wäre die Demonstration allerdings bewilligungspflichtig.

Drohungen in den Kommentaren

Abgesehen davon wecken die teilweise wieder gelöschten Kommentare unter dem Flyer Zweifel, ob die Demonstranten friedlich bleiben wollen. «Hoffe, es fliegen faule Eier und Tomaten en masse», schreibt einer. «Ich nehme Steine mit!», schreibt ein anderer. Ein weiterer Mann fordert die Anwesenden auf, etwas Explosives zu schmeissen. «Hoffentlich gibt es niemanden, der den Bundesrat nicht gerne hat und der auch noch bewaffnet ist. Oh, das gibt es ja, nämlich das Schweizer Volk», schreibt ein anderer.

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Nicht einfach nur draussen demonstrieren, sondern mit Berset persönlich reden, will am liebsten auch «Massvoll»-Anführer Nicolas Rimoldi. «Gerade in diesen Zeiten der Spaltung finde ich es wichtig, dass insbesondere Alain Berset sich seinen härtesten Kritikern stellt», sagt er zu «20 Minuten».

Dass beim Treffen im Verkehrshaus eine Zertifikatspflicht gilt, hält er für «unethisch und spaltend». Rimoldi meint: «Ungeimpfte und Ungetestete gehören genau gleich zur Bevölkerung wie Geimpfte.»

Fedpol prüft Gefährdung der Bundesräte

Wird nun das Sicherheitsaufgebot am Mittwoch aufgefahren? Zu «20 Minuten» sagt Fedpol-Sprecherin Mélanie Lourenço: «Wir sind über das Ereignis informiert und beurteilen laufend, ob und in welchem Ausmass die Bundesrätinnen und Bundesräte gefährdet sind. Aufrufe zu Demonstrationen fliessen in diese Beurteilung ein.»

Verantwortlich für die Umsetzung sei die Luzerner Polizei. Ob die Beamten mit einem Grossaufgebot aufkreuzen und Kontrollen durchführen werden, wird nicht verraten. (man)

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