«Ich kann nicht verstehen, was in so einem Menschen vorgeht!»
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Seine Ziegen wurden geschändet:«Kann nicht verstehen, was in so einem Menschen vorgeht!»

Portugiese (39) missbrauchte Tiere – Bauer Robi Gisler (37) ist geschockt
«Meiner Geiss hat er das Maul gefesselt»

Bauer Robi Gisler (37) aus Schattdorf UR will den Spaziergängern eine Freude machen. Deshalb hat er seine Ziegen in einem Stall mit Auslauf an der Hauptstrasse platziert. Mit traurigen Folgen: Es kam zu sexuellen Übergriffen. Der mutmassliche Täter ist nun gefasst.
Publiziert: 01.09.2022 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2022 um 16:21 Uhr
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Bauer Robi Gisler (37) aus Schattdorf UR im Gespräch mit Blick.
Foto: Ralph Donghi
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Ralph DonghiReporter News

In der Region Schattdorf UR atmen die Bauern auf. Die zuerst unbekannte Person, die seit April mehrere sexuelle Übergriffe auf Ziegen gemacht haben soll, ist gefasst. Es handelt sich um einen Portugiesen (39) aus dem Kanton Uri.

Einer der Bauern, dessen Ziegen geschändet wurden, ist Robi Gisler (37). «Es sind verschiedene Sachen mit Tieren passiert», sagt der Landwirt aus Schattdorf zu Blick. Anfang April etwa habe er seine Ziege Bruna (2) mit einer Beinverletzung im Stall vorgefunden. «Irgendwann waren es dann aber nicht mehr nur Zufälle.»

Mit Schnur vom Strohballen gefesselt

Gisler erinnert sich mit Schrecken an den 20. April. «Als ich am Morgen in den Stall kam, war meine zweijährige Ziege Finale ums Maul herum gefesselt, damit sie keine Laute von sich geben konnte.» Die Schnur dafür habe jemand von einem Strohballen genommen. «Da war mir klar, dass ich dies der Polizei melden muss.» Finale habe er natürlich sofort von der Schnur befreit.

Während bei der Polizei die Ermittlungen laufen, staunt Gisler am 27. April erneut, als er zum Stall kommt. «Meine Mastkälber waren draussen», erinnert er sich. «Das war nicht normal. Da musste wieder irgendetwas im Stall los gewesen sein.» Deshalb habe er noch am gleichen Tag Überwachungskameras installiert.

Täter wird von Kamera gefilmt

Und siehe da: «Noch am selben Abend habe ich einen Alarm aufs Handy gekriegt», sagt Gisler. Er fährt sofort zum Stall. Aber: «Die Person muss irgendwie geahnt haben, dass ich reinkomme. Sie war schon weg. Zum Glück unverrichteter Dinge.»

Als Gisler die Videoaufnahmen sichtet, sieht er, wie ein Mann im Stall rumläuft und erneut mit einer Schnur zu den Ziegen gehen will. Haben diese Bilder der Kantonspolizei Uri später geholfen, den mutmasslichen Täter zu erwischen? Oder gelangte sie bei einem der Vorfälle gar an seine DNA?

Denn nach den Übergriffen bei Gisler wurde der Täter durch einen anderen Ziegenbauer in flagranti erwischt. Nach einem kurzen Handgemenge mit dem Bauer konnte der Mann aber flüchten. «Er hatte dem Landwirt offenbar ins Gesicht geschlagen», so Bauer Gisler. «Und der glaubte, er könne ihn nicht überwältigen und liess ihn los.»

«Er wird sicher ein Problem haben»

Die Polizei sagt nur, dass die Tiere «keine erheblichen Verletzungen» erlitten hätten und man «nach aufwändigen Ermittlungen» einen mutmasslichen Täter ermittelt habe. «Ich weiss nicht, wer der Mann ist», sagt Bauer Gisler. Auch über die Gründe könne er nur mutmassen. «Ich vermute aber, er wird im Nachhinein wohl nicht stolz auf seine Taten sein.»

Gisler musste seine Ziege Bruna mit den Beinverletzungen Ende April schliesslich einschläfern. Ob auch sie ein Opfer des Portugiesen wurde, ist noch unklar. «Ich pflege diese speziellen Nera-Verzasca-Ziegen als Hobby und lasse sie gerne im Stall mit Auslauf an der Hauptstrasse, damit die vorbeilaufenden Menschen Freude an ihnen haben», erzählt der Bauer. Nun sei er froh, dass der Täter gefasst wurde. Und, so Gisler: «Ich hoffe, dass er so etwas nie mehr tut.»

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