Die Schwyzer Gemeinde Unteriberg sorgt dieses Wochenende für Furore: Grund war eine illegale Party in einer Container-Baracke. Dort feierten und tranken am Samstagabend rund 80 junge Leute – bis die Polizei kam und den Laden dicht machte.
Das Fest am Samstag war aber nicht das erste. In den letzten Monaten fanden im Container immer wieder Partys statt. Davon wusste selbst die Gemeinde, wie deren Präsident Edy Marty-Spindor gegenüber BLICK bestätigt. «Die Gemeinde hatte den Betreiber schriftlich aufmerksam gemacht, dass er eine Betriebsbewilligung brauche und die Corona-Verordnung gelte», so Marty-Spindor.
Verhaftete wieder auf freiem Fuss
Genützt hat das offenbar nichts. Der Betreiber der Baracken-Bar wurde bei der Razzia am Wochenende festgenommen. Unter anderem wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte. Eine weitere Person nahmen die Polizisten «zum Ausnüchtern» mit. Beide seien mittlerweile wieder auf freiem Fuss, bestätigt die Kantonspolizei Schwyz gegenüber BLICK.
Sämtliche Gäste der Party werden wegen des Verstosses gegen die Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verzeigt.
Nichtsdestotrotz feiern sich die Unteriberger für die Suff-Aktion. «Der nächste Asterix- und Obelix-Film wird im Ybrig gedreht: Die ganze Welt im Corona-Bann, nur ein kleines Dorf leistet Widerstand, beugt sich nicht», schreibt der Betreiber der neuen Instagram-Seite «Unteriberg Stadt der Helden». Dazu: «Nur am Zaubertrank müssen wir noch arbeiten. Alkohol reicht da offenbar nicht.»
Spendenaktion für Bar-Betreiber
Die Seite sammelt zudem Geld für den Betreiber der illegalen Bar. Über 500 Franken sind laut Spendenseite schon zusammengekommen. Angesprochen auf die Aktion sagt Gemeindepräsident Marty-Spindor: «Ich bin analog, nicht digital.»
Ob man seitens Gemeinde noch Konsequenzen ziehen wird, könne er noch nicht sagen. «Die Lokalität ist und bleibt erst einmal zu. Wir müssen nun den Polizeirapport abwarten.» Zudem werde man die Sache morgen Dienstag in der Gemeinderatssitzung besprechen. (hah)