Stück Kohle für 4300 Franken
Mann verkaufte Teil von Kappelbrücke auf Facebook

Für ein Stück Geschichte – ein verkohltes Holzstück der Kapellbrücke – verlangte ein Anbieter 4300 Franken, bis die Stadt Luzern aufmerksam wurde.
Publiziert: 02.05.2024 um 10:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2024 um 11:01 Uhr
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Der Brand der Kappelbrücke in Luzern im Jahr 1993. Ein Mann behauptete auf Facebook, dass er sich damals ein Stück Kohle mitnahm.
Foto: Sobli

Ein kurioser Fund aus der Asche der Geschichte – für satte 4300 Franken bot ein gewitzter Schelm auf Facebook ein verkohltes Andenken an: angeblich ein Stück der legendären, 1993 niedergebrannten Kapellbrücke in Luzern. Dieses Angebot sorgte online für hitzige Diskussionen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete.

Einige zweifelten aber an der Echtheit: «Das kann ja irgendein Stück Kohle sein» und «Woher soll man wissen, dass es echt ist?», so die Kommentare unter dem Angebot auf Facebook.

«Eigentlich will ich dieses Stück Geschichte gar nicht verkaufen. Ich wollte sehen, wie die Leute auf dieses Angebot reagieren», erklärt der Besitzer gegenüber der «Luzerner Zeitung». Echt sei das Kohlestück aber schon. 

«Da haben wir die Gelegenheit genutzt»

Beweise für die Herkunft des Holzes? Fehlanzeige. Nur eine Anekdote, wie er und seine Mutter einst an den verkohlten Überresten vorbeischlenderten und sich ein Stückchen heimlich einsteckten. «Da haben wir die Gelegenheit genutzt und uns ein Stück Geschichte gesichert. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob es vielleicht illegal war. Aber das ist ja inzwischen verjährt.»

Die Stadt Luzern zeigt sich verwundert über das Ganze. «Wir sind erstaunt darüber, dass es für solche Balkenstücke einen Markt gibt», sagt Matthias Bättig vom Strasseninspektorat. Intern wurde der kuriose Fall diskutiert, und man kam zu dem Schluss: «Ohne die Herkunft und Rechtmässigkeit detailliert abzuklären, möchten wir den Besitzer darauf hinweisen, dass er sich mit einem Verkauf in einem rechtlich sehr unsicheren Raum bewegt.» Inzwischen ist das Inserat gelöscht.

Es ist übrigens nicht das erste seltsame Facebook-Inserat des Mannes, der anonym bleiben möchte. Er habe schon Alpenluft oder ein Glas Wasser verkaufen wollen. So etwas fände er eben witzig. Er mache sich einen Spass aus den Reaktionen. (jmh)

Dieser Beitrag wurde mit der Unterstützung von KI erstellt. 

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