Alarm im Luzerner Hinterland! Ein Häftling, der sich im offenen Vollzug befindet, ist aus der Strafanstalt Wauwilermoos in Egolzwil LU getürmt. Dabei hatte es der Kosovare nicht schwer. Er nutzte einige Stunden Hafturlaub über den Mittag vergangenen Dienstag und haute ab. Bemerkt wurde das erst, als der Häftling sich nicht zum vereinbarten Zeitpunkt im Gefängnis blicken liess, wie «20 Minuten» berichtete.
Der Mann wurde wegen leichter Vergehen verurteilt. Von ihm geht keine Gefahr aus. «Der Insasse ist während seines Aufenthaltes im Wauwilermoos nie wegen gewalttätigen Verhaltens aufgefallen und ist aus seinen Urlauben immer zum vorgegeben Zeitpunkt zurückgekehrt», sagt Daniel Graf, Pressesprecher des Luzerner Justiz- und Sicherheitsdepartements (JSD), zu Zentralplus.
Darum wurde die Öffentlichkeit auch nicht über die Flucht informiert. Graf weiter: «In den offenen Vollzug werden nur Insassinnen und Insassen aufgenommen, welche keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Er erleichtert die weiteren Integrationsschritte im Hinblick auf eine Entlassung.»
Flucht von Windel-Mann sorgt für Aufsehen
Wo sich der geflüchtete Kosovare befindet, ist unklar. Die Polizei ermittelt. Möglicherweise befindet er sich schon gar nicht mehr in der Schweiz. Dass Gefangene ihren Hafturlaub zur Flucht ausnutzen, kommt laut Grad selten vor – bis zu drei Mal im Jahr.
Zuletzt sorgte die Flucht von Basic T.* (38) aus der Anstalt Wauwilermoos vergangenes Jahr für Aufsehen. «Der Insasse war am Morgen mit anderen Häftlingen vom Wohnbereich auf dem Weg zur Arbeit, der sie in diesem Fall ausserhalb des Gebäudes nachgehen», erklärte Direktor Peter Künzli damals. Da sei T. plötzlich davongerannt, in ein wartendes Auto gestiegen und geflüchtet. «Das Kennzeichen konnte leider niemand sehen.»
Der Aargauer wurde verurteilt, weil er Windeln und andere Baby-Artikel für einen viel zu tiefen Preis gekauft hatte. Dass daran etwas faul ist, hätte er merken müssen. Der Mann wurde deshalb per Strafbefehl wegen Hehlerei zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Zudem wurden ihm Kosten von über 5000 Franken aufgebrummt.
* Name geändert