Feuerwehrinspektor zeigt Einsturzgefahr bei Produktionshalle
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Einsatzkräfte müssen warten:Feuerwehrinspektor zeigt Einsturzgefahr bei Halle

Feuerwehrinspektor Vincenz Graf erklärt
Das ist die grösste Herausforderung nach dem Grossbrand bei der Swiss Krono AG

Nach dem Brand in einer Holzaufbereitungsanlage in Menznau LU dauern die Löscharbeiten an – und beginnen zugleich die Aufräumarbeiten Ein Bagger rollt am Donnerstag an und macht sich am mottenden Holzschnitzel-Haufen zu schaffen. Keine leichte Aufgabe.
Publiziert: 10.08.2023 um 11:47 Uhr
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Die Feuerwehrleute versuchen, den Brand auf dem Gelände der Swiss Krono AG in Menznau LU zu löschen.
Foto: keystone-sda.ch
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Marian NadlerRedaktor News

Am Mittwochmorgen war über Menznau LU eine grosse Rauchwolke zu sehen. Der Grund: ein Brand in einer Holzaufbereitungsanlage mit direkt anschliessendem Holzlager auf dem Gelände der Krono Swiss AG.

Vincenz Graf, Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, kann am Donnerstag noch keine abschliessende Entwarnung geben. «Die Löscharbeiten gingen die ganze Nacht weiter und werden auch den gesamten Donnerstag weitergehen», sagt er zu Blick. Dann allerdings nur noch mit einem stark reduzierten Bestand an Einsatzkräften.

Er hofft auf eine Besserung der Situation am Abend. Wann das Feuer endgültig gelöscht sei, sei noch nicht absehbar. Nun müssen zunächst die Bauteile der in Brand geratenen, rund 10'000 Quadratmeter grossen Halle abgebaut werden.

Bagger macht sich in Menznau an die Arbeit

Zudem stehen die Feuerwehrleute am Donnerstag vor einer grossen Herausforderung: Die mottenden Holzschnitzelhaufen müssen aufwendig gelöscht werden. Dafür rollt ein Bagger an, er soll einen Teil der Holzschnitzel aus den Haufen herausholen. Das Problem: «Wenn der Bagger die Haufen öffnet, kommt frischer Sauerstoff an die Holzschnitzel. Diese können sich dann wieder entflammen», erläutert Graf. Gute Wässerung soll dies verhindern. Das verbrannte Holzmaterial wird anschliessend fachgerecht entsorgt.

Die von Graf genannten Arbeiten sollen bis Freitagabend dauern, gab die Swiss Krono AG in einer Mitteilung bekannt. Bis dahin muss die Bevölkerung von Menznau mit einer augenscheinlichen Rauchentwicklung rechnen.

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Ermittlungen zur Brandursache laufen

Der Brand auf dem Gelände der Swiss Krono war am Mittwoch um 4.30 Uhr ausgebrochen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Es standen bis zu 240 Feuerwehrleute im Einsatz. Auf die Produktion der Holzwerkstoffherstellerin hat der Brand nach ersten Angaben des Unternehmens keine grossen Auswirkungen. Auf Anfrage konnte die Firma den entstandenen Schaden noch nicht beziffern.

Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Auch Brandstiftung könne aktuell nicht ausgeschlossen werden, sagt Mediensprecher Christian Bertschi von der Luzerner Polizei. «Die Ermittler haben noch keine Tendenz ausgemacht.»

Am Swiss Krono-Standort Menznau arbeiten 480 Personen. Vor drei Jahren hatte es schon einmal einen Brand auf dem Gelände gegeben. Damals war die Brandursache ein technischer Defekt gewesen.

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