Um Himmels willen: Im Kanton Schwyz sorgt ein ehemaliger katholischer Priester derzeit für Verunsicherung. Denn der 53-Jährige bietet unter anderem sogenannte Enttaufungen an. Gegen Geld können sich Gläubige endgültig von der katholischen Kirche lossagen, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet.
Erst vor Kurzem wurde ein solcher Enttaufungs-Anlass in Mutoathal SZ durchgeführt. Bereits am 13. Februar soll es dort den nächsten geben. Weitere Anlässe sind in Schwyz und Olten SO geplant. Wo sie genau stattfinden, erfahren nur Personen, die sich dafür angemeldet haben. Klar ist aber: Die Teilnahme kostet 250 Franken oder sieben Unzen Feinsilber – also rund 200 Gramm des Edelmetalls.
Unseriös und nicht zu empfehlen
Dass der ehemalige Priester sich nun gegen die Kirche stellt, dahinter steckt offenbar ein Konflikt zwischen ihm und den Bistümern Chur und Basel, wie die Zeitung weiter schreibt.
Der Bischof des Bistums Chur, Joseph Maria Bonnemain (73), hält nichts von den Methoden des Ex-Geistlichen und wehrt sich: «Eine sogenannte Enttaufung existiert nicht», sagt er. Bezahlte Kurse, welche über eine solche Möglichkeit aufklären wollen, seien nicht nur irreführend, sondern schlichtweg unseriös und könnten nicht empfohlen werden.
«Ich bin sehr religiös»
Auf Anfrage von Blick streitet der besagte Ex-Priester die Anlässe nicht ab. Wie viele Personen daran teilnehmen, möchte er aber nicht verraten – es seien aber nicht viele. Leben könne er davon nicht.
Er stellt klar: «Es geht mir nicht darum, alle Katholiken vom Glauben abzuwenden.» Er wolle einfach jenen helfen, die sich von der Institution der Katholischen Kirche lösen wollen – nicht vom Glauben an Gott. Dabei werde keine Prozedur durchgeführt, sondern lediglich Gespräche geführt, damit sich die Teilnehmer von alten Glaubensmustern und Schuldgefühlen befreien können, die ihnen die Kirche auferlegt hatte. Er selbst sei nach wie vor sehr religiös und glaube auch an Gott. (bra)