Nachbarschaftsstreit in Italien
Priester läutete zu oft die Glocken – 2000 Euro Busse

Er läutete zu oft die Glocken und wurde dafür nun bestraft. Ein Priester in Italien wurde zu einer Busse von 2000 Euro verurteilt. Nachbarn der Kirche kämpften vier Jahre lang gegen ständigen Lärm.
Publiziert: 29.01.2022 um 06:07 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2022 um 07:58 Uhr
Bewohner der Gemeinde im Osten von Florenz klagten darüber, dass sie durch das ständige Glockengeläut zwischen 8 Uhr und 21 Uhr bei der Arbeit, beim Ausruhen und im Schlaf gestört würden. Nun wurde der Priester dafür verurteilt. (Symbolbild)
Foto: AFP

Weil er mehr als 200 Mal am Tag die Kirchenglocken läutete, ist ein Priester in Florenz zu einer Geldbusse verdonnert worden. Wie die Zeitung «Corriere Fiorentino» am Freitag berichtete, lieferte sich Don Leonardo Guerri von der Kirche Santa Maria a Coverciano einen vierjährigen Streit mit den Nachbarn.

Bewohner der Gemeinde im Osten von Florenz klagten darüber, dass sie durch das ständige Glockengeläut zwischen 8 Uhr und 21 Uhr bei der Arbeit, beim Ausruhen und im Schlaf gestört würden. Am Schlimmsten sei es in der Ferienzeit, wenn die Glocken jede halbe Stunde läuteten.

Nur noch zur Messe und zum Abgendgebet

Nach Petitionen, Gerichtsverfahren und Untersuchungen zur Lärmbelästigung griff die Umweltschutzbehörde (Arpat) in der Toskana nun durch und verhängte die Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro, wie die Zeitung weiter berichtete. Zudem muss sich der Priester beim Glockenläuten nun stark zurückhalten: Er darf nur noch zur Messe und zum Abendgebet um 18 Uhr läuten.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wollte Don Leonardo Guerri sich nicht äussern.

Angesichts zunehmender Konflikte um Glockentürme in der Toskana hatte der Erzbischof von Florenz, Kardinal Giuseppe Betori, schon 2014 eine Anordnung verschickt, um Lärmbelästigung durch Kirchenglocken in Grenzen zu halten. Er rief die Priester auf, sie sollten «die Bedeutung christlicher Hingabe nicht überstrapazieren». (AFP)

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