Vier mutmassliche Täter haben am Dienstag kurz nach drei Uhr einen Bancomat der Bank Cler gesprengt. Die Täter wurden von einer Überwachungskamera gefilmt. Bevor sie auf zwei Motorrädern flüchteten, kam es zu einem Handgemenge mit zwei Mitarbeitenden einer Sicherheitsfirma. Einer der Sicherheitsleute wurde dabei an der Schulter verletzt und musste ins Spital eingeliefert werden, wie die Luzerner Polizei mitteilt.
Ob die Täter Beute gemacht haben und wie gross der Sachschaden ist, blieb unbekannt. Die Luzerner Polizei kann dazu noch keine Angaben machen. Die umgehend eingeleitete Fahndung blieb bisher erfolglos. Die Polizei sucht nach vier unbekannten Männern, die zum Tatzeitpunkt alle dunkel gekleidet und maskiert waren.
Es herrschte Chaos
Aus Sicherheitsgründen wurde der Bahnhof nach der Explosion grossräumig abgesperrt. Züge verkehrten keine, die frühen Pendler wurden mit Ersatzbussen befördert. Die Sperrung konnte um 6.40 Uhr grösstenteils aufgehoben werden. Gesperrt blieben die Gleise 14 und 15. Ein Leser sagt zu Blick: «Es war sehr chaotisch und unkoordiniert. Ich musste eine halbe Stunde auf den Ersatzbus warten.»
Die Bancomaten-Sprengung führte zu einem Grosseinsatz der Polizei. Die Luzerner Polizei zog Sprengstoffexperten aus Zürich bei, das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Transportpolizei. Im Einsatz standen auch Feuerwehr und Rettungsdienst.
Am Mittwoch Prozess gegen Bancomatensprenger
Geldautomaten werden in der Schweiz immer wieder gesprengt. Vor einer Woche wurde in Novazzano TI ein Bancomat auf diese Weise aufgebrochen. Ende November sprengten Unbekannte einen in Vordemwald AG. Im Oktober wurden Geldautomaten in Oberwil BL oder Morgins VS gesprengt.
Am Mittwoch findet vor dem Bundesstrafgericht zudem der Prozess gegen einen mutmasslichen Bancomatensprenger statt. Ein 30-jähriger Rumäne soll 2019 in Sevelen SG einen Automaten gesprengt und dabei 127'000 Franken erbeutet haben. Es ist der erste Prozess gegen einen mutmasslichen Bankomatensprenger in der Schweiz. (gin)
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