Ein Symbol von «Zärtlichkeit» und «Schönheit»
Papst schwärmt von stillender Schweizerin

Eine Audienz im Vatikan verlief unplanmässig: Eine stillende Schweizerin verleitete den Papst zu einer Mini-Predigt über die Liebe.
Publiziert: 21.10.2020 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 17:00 Uhr
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Valentina Frey stillte an der Audienz ihre kleine Charlotte Katharina.
Foto: AFP

Herzerwärmende Szenen im Vatikan: Papst Franziskus (83) lobte am Mittwoch in der Audienzhalle Paul Vl. vor Publikum eine Mutter, die eben ihr Baby stillte. Er freute sich über das Zeichen von «Zärtlichkeit» und «Schönheit».

In seinem Wort an die Gläubigen hielt der Heilige Vater auf einmal inne, um zu einer improvisierten Predigt auszuholen, die zwar nur einige Sekunden dauerte, aber von tiefer Liebe erfüllt war. «Etwas erregte meine Aufmerksamkeit, als die Lektoren die Bibelstellen lasen. Dort drüben weinte das Baby», fing der Pontifex an.

Er habe die Mutter gesehen, wie sie das kleine Kind tröstete. «Ich habe darüber nachgedacht, wie Gott mit uns so ist. Wie oft versucht er doch, uns zu trösten und zu stillen», sagte der Papst. Es sei ein schönes Bild, so etwas in einer Kirche zu sehen, ein weinendes Baby zu hören und die Zärtlichkeit einer Mutter zu erleben.

Papst setzt sich für Homosexuelle ein

Papst Franziskus hat in einem neuen Dokumentarfilm die Schaffung von Gesetzen zur Verbindung gleichgeschlechtlicher Paare gefordert und damit seine bisher deutlichste Unterstützung für dieses Thema zum Ausdruck gebracht.

Laut der Katholischen Nachrichtenagentur sagt Francis in dem Dokumentarfilm, dass gleichgeschlechtliche Paare «rechtlich abgesichert» sein sollten. «Was wir schaffen müssen, ist ein Sozialgesetz», sagte er.

Francis hat seit langem Interesse daran bekundet, die LGBT-Anhänger der Kirche zu erreichen, aber seine Bemerkungen betonten oft eher das allgemeine Verständnis und die Begrüssung als eine eigentliche Politik.

Papst Franziskus hat in einem neuen Dokumentarfilm die Schaffung von Gesetzen zur Verbindung gleichgeschlechtlicher Paare gefordert und damit seine bisher deutlichste Unterstützung für dieses Thema zum Ausdruck gebracht.

Laut der Katholischen Nachrichtenagentur sagt Francis in dem Dokumentarfilm, dass gleichgeschlechtliche Paare «rechtlich abgesichert» sein sollten. «Was wir schaffen müssen, ist ein Sozialgesetz», sagte er.

Francis hat seit langem Interesse daran bekundet, die LGBT-Anhänger der Kirche zu erreichen, aber seine Bemerkungen betonten oft eher das allgemeine Verständnis und die Begrüssung als eine eigentliche Politik.

Mutter aus der Schweiz

«Wir danken ihr für ihr Zeugnis. Die Zärtlichkeit einer Mutter ist ein Symbol für die Zärtlichkeit Gottes mit uns. Bringen Sie nie ein Baby in der Kirche zum Schweigen, denn das ist die Stimme, die Gottes Zärtlichkeit zu uns zieht.» Und nochmals sagte er in Richtung der Mutter: «Danke für Ihr Zeugnis.»

Wie Medien schreiben, handelt es sich bei der stillenden Mutter um die Schweizerin Valentina Frey mit ihrem neun Monate alten Töchterchen Charlotte Katharina.

Die versammelten Gläubigen freuten sich über die liebevollen Worte des Papstes. Etwas anderes brachte sie allerdings zum Staunen: Der Papst, mit seinen 83 Jahren und einer teilweise entfernten Lunge, trug keine Maske. Selbst dann nicht, als er am Ende der Audienz einige Bischöfe, welche selber die Maske entfernten, per Handschlag begrüsste.

Im Vatikan gilt eine Maskenpflicht innen und aussen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. Vergangene Woche waren elf Schweizer Gardisten sowie eine weitere Person im Vatikan positiv auf Covid-19 getestet worden. (gf)

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