Würmer im Körper
Larven von Parasiten sind bereits im Stuhlgang zu erkennen

Menschen können ungewollt zum Wirt für Parasiten werden. So eklig diese Vorstellung ist, so unterschiedlich kann sich ein Befall äussern. Auch die Unterscheidung der Arten von Bandwürmern ist massgebend.
Publiziert: 17:04 Uhr
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Die Röntgenbilder eines von Bandwürmern befallenen Mannes ging im Januar viral.
Foto: X @EM_RESUS

Auf einen Blick

  • Bandwürmer können gefährlich sein, Hygiene und Vorsicht sind wichtig
  • Hunde- und Fuchsbandwürmer verursachen schwere Erkrankungen in Leber und Lunge
  • In der Schweiz gibt es jährlich schätzungsweise 10 bis 20 Neuerkrankungen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Angela RosserJournalistin News

Ein Röntgenbild eines Mannes aus dem Jahr 2021 ging viral und schockierte nachhaltig. Auf dem Bild sind unzählige Knötchen zu sehen, die sich als Zysten durch Parasitenbefall herausstellten – der Mann litt unter Bandwürmern.

Die Krankheit war bei dem Mann aufgetreten, nachdem er rohes oder nicht durchgegartes Schweinefleisch verzehrt hatte, das Bandwurmlarven enthielt.

Gefährliche und ungefährliche Bandwürmer

Wie in verschiedenen Artikeln auf Gesundheitsportalen zu lesen ist, muss vor allem zwischen zwei unterschiedlichen Bandwurmarten unterschieden werden.

Zum einen gibt es den Rind- oder Schweinebandwurm. Diese Würmer können meterlang werden und wachsen im Darm. Die Wurmeier können im Stuhl erkennbar sein und sind in der Regel harmlos.

Der Hund- oder Fuchsbandwurm hingegen kann lebensgefährlich sein. Diese Würmer werden nur wenige Millimeter gross und die Larven können Leber und Lunge befallen. Ausserdem sind davon keine Spuren im Stuhl zu erkennen.

Schwere Erkrankungen durch Hunde- und Fuchsbandwurm

Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) liegen keine Zahlen zu diesen Krankheiten vor, da Krankheiten, die durch Bandwürmer verursacht werden, in der Schweiz nicht meldepflichtig sind, erklärt Mediensprecherin Céline Reymond auf Anfrage. «Das Infektionsrisiko für Menschen ist jedoch gering. Schätzungen zufolge gibt es in der Schweiz pro Jahr beim Menschen durchschnittlich 10 bis 20 Neuerkrankungen», so Reymond.

Wenn trotzdem eine Infektion vorliege, handle es sich meist um Infektionen mit Hunde- oder Fuchsbandwürmern. «Diese Parasiten können beim Menschen schwere Erkrankungen verursachen», sagt Reymond.

Während Rinder- oder Schweinebandwürmer in der Regel harmlos sind, können Hunde- oder Fuchsbandwürmer lebensgefährlich sein.

Mit dem Fuchsbandwurm infizieren sich Menschen meist durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmittel wie Waldbeeren, Fallobst oder ungewaschenem Gemüse. Der Fuchsbandwurm kann eine schwere Lebererkrankung auslösen.

Die Infektion mit dem Hundebandwurm geschieht durch den Kontakt mit infizierten Hunden oder deren Kot. Bei der Erkrankung bilden sich flüssigkeitsgefüllte Zysten in Leber oder Lunge. Der Hundebandwurm ist weltweit verbreitet, in Europa vor allem in den Mittelmeerländern und im Balkan.

Hygiene und Achtsamkeit

Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, raten Fachpersonen, Waldfrüchte, Gemüse und Fallobst gründlich zu waschen oder zu kochen. Weiter hilft eine regelmässige Entwurmung der Katze oder des Hundes und das gründliche Händewaschen nach Arbeiten mit Erde oder Kontakt mit Tieren.

Die hohen Standards und Sicherheitsvorkehrungen für die Fleischproduktion ermöglichen es, dass in Ländern wie der Schweiz, zum Beispiel rohes Rindfleisch bedenkenlos verzehrt werden kann. Rind- und auch Schweinefleisch werde gezielt auf Bandwurmlarven untersucht. Dies minimiert das Risiko, sich mit dem Rind- oder Schweinebandwurm anzustecken.

Anzeichen und Behandlung einer Infektion

Eine Infektion kann aber lange unentdeckt bleiben und nur durch einen Arzt oder eine Ärztin zum Beispiel mittels Stuhluntersuchung oder durch einen Bluttest festgestellt werden. Laut Robert Koch Institut verursacht ein Drittel aller Bandwürmer Symptome wie: Juckreiz im Gesässbereich, Bauchschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung und Durchfall, Schwäche, Kopfschmerzen oder auch Schwindel. 

Die Behandlung hängt von der Schwere des Befalls ab, heisst es in Fachartikeln. Medikamentöse Behandlungen konzentrieren sich darauf, die Nährstoffaufnahme des Parasiten zu blockieren und die Bandwürmer zu lähmen. Durch die Einnahme von Wurm-Mitteln als Tabletten oder Saft werden die abgestorbenen Parasiten nach erfolgreicher Behandlung über den Darm ausgeschieden. Bandwurmzysten und Tumore müssen chirurgisch entfernt werden. 

Im 20. Jahrhundert setzte man in den USA Bandwürmer sogar zum Abnehmen ein. Die Patientinnen und Patienten nutzten die Parasiten als natürliche Fettblocker. Expertinnen und Experten raten von dieser schädlichen Diät-Massnahme ab. 

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