So wird das Wetter heute Mittwoch, 1. März 2023
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Es bleibt bitterkalt:So wird das Wetter heute Mittwoch, 1. März 2023

Windchill-Effekt sorgt für gefühlte Eiseskälte
Historischer Bisensturm lässt uns frieren

0 Grad fühlen sich plötzlich wie minus 8 an. Schuld daran ist ein historischer Bisensturm. Blick erklärt das Wetter-Phänomen.
Publiziert: 27.02.2023 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2023 um 07:30 Uhr
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Umgestürzte Bäume im Kanton Genf: Die starken Windböen beschäftigten auch die Einsatzkräfte.
Foto: keystone-sda.ch
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Marian NadlerRedaktor News

Kälteschock in der Schweiz: Am Montagmorgen fühlten sich 0 Grad wie minus 8 Grad an. Was steckt hinter der gefühlten Eiseskälte?

Schuld ist der Windchill-Effekt. Um uns Menschen bildet sich durch die eigene Körperwärme in der Regel ein warmes Luftpaket, der kalte Biswind führt diese Wärme jedoch ab. Die Kälte umklammert unseren Körper und wir beginnen zu frieren. Der gefühlte Unterschied zwischen der gemessenen Temperatur und der gefühlten Temperatur wird durch die aktuell herrschende Bise verstärkt.

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Roger Perret (56) von Meteo News erklärt das Wind-Phänomen. Er bestätigt im Gespräch mit Blick den aussergewöhnlichen Bisensturm.

Rekord in Genf

An der Messstation in Genf sei ein neuer Windgeschwindigkeitsrekord aufgestellt worden. «Die Bise war dort seit dem Messbeginn 1981 noch nie so stark wie gestern», sagt Perret. Am Sonntag wurden hier 98 km/h gemessen. Der alte Rekord vom 4. November 2004 lag bei 94 km/h. Der Meteorologe geht davon aus, dass auch an weiteren Messstationen neue Rekordwerte erreicht wurden.

Auch in der restlichen Westschweiz stürmte es ordentlich. So wurden auf dem Berggipfel La Dôle im Waadtländer Jura Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 km/h gemessen.

Die kräftigen Windböen hielten die Einsatzkräfte zudem im Kanton Bern auf Trab und verursachten etliche Sachschäden. Verletzt wurde niemand. Mehr als 70 Meldungen seien bis am frühen Montagabend eingegangen, sagte Joël Regli von der Kantonspolizei Bern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Betroffen waren alle Regionen, wobei das Berner Oberland nur am Rand tangiert wurde.

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Gegenstände auf Fahrbahn gewirbelt

In vielen Fällen ging es um umgestürzte Bäume. Auch fielen Bahnschranken um, Gegenstände wurden auf die Fahrbahn gewirbelt, und in mehreren Fällen wurden parkierte Autos durch herumfliegende Gegenstände beschädigt.

Die eisige Bise hat Teile des Landes, darunter den Kanton Bern, auch am Montag noch im Griff. Experten erwarten Böen zwischen 50 und 80 km/h. Ab Dienstag wird die Bise weiter nachlassen.

Februar war stellenweise sehr trocken

Die Temperaturen steigen im Laufe der Woche etwas an – «vor allem in der Höhe», teilt Perret mit. Richtig frühlingshaft werde es aber nicht.

Sorgen macht dem Wetterexperten derweil die Trockenheit. Am Genfer See, im Wallis und im Süden habe es im Februar «praktisch keinen Niederschlag» gegeben. «Das ist schon aussergewöhnlich.»

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