Es sind brutale Szenen, die sich am Freitag in Emmenbrücke LU abspielen: Mitten im Feierabendverkehr versuchen mehrere Schläger ihr Opfer, einen Serben (53), aus dem Auto zu zerren (Blick berichtete). Minutenlang prügeln sie immer wieder auf den Mann ein, ziehen ihn schliesslich aus seinem Fahrzeug. Als der Serbe auf der Strasse liegt, setzt es noch Tritte gegen den Kopf!
Die Aggressivität der Angreifer kommt nicht von ungefähr. Recherchen zeigen: Der Prügel-Angriff ist nur die jüngste Eskalation in einem blutigen Konflikt, der schon ein Jahr schwelt.
Im Zentrum stehen zwei Gruppierungen. Der 53-jährige Serbe, der am letzten Freitag verprügelt wurde, wohnt unweit des Tatortes. Und gehört einer Türsteher-Gruppe an, die immer wieder durch hohes Aggressionspotenzial auffällt, wie ein Informant berichtet. Bei den Angreifern vom Freitag handle es sich unter anderem um Bosnier, Vater und Sohn (33).
Schon die zweite Prügelei innert Jahresfrist
Die Vorgeschichte: Fast genau ein Jahr vor der Prügelei im Feierabendverkehr, am 25. August 2020, gab es schon einmal eine Schlägerei. «Damals lief es aber genau anders herum», so der Informant, der anonym bleiben will.
Der 33-jährige Bosnier, im aktuellen Wildwest-Video auf der Täterseite, sei damals allein in einem Lokal in Emmenbrücke gesessen – und von mehreren Männern aus der Serben-Gruppe, mit der es schon zuvor immer wieder Stress gegeben hatte, verprügelt worden. «Was man am letzten Freitag gesehen hat, war jetzt die Rache dafür», so der Informant. Und: «Die Aktion letzte Woche war nicht geplant, es war ein zufälliges Aufeinandertreffen auf der Strasse.»
Simon Kopp von der Luzerner Polizei bestätigt gegenüber Blick, dass es vor einem Jahr einen entsprechenden Polizeieinsatz gab. Und dass damals tatsächlich Involvierte der Prügelei vom letzten Freitag anwesend waren.
Der Informant berichtet weiter: Seither sei es immer wieder zu Provokationen und Sachbeschädigungen gekommen. «Darum ist hier auch niemand überrascht, dass es nun wieder geknallt hat.» Mehr noch: «Ich befürchte, dass nun wieder die serbischen Türsteher am Zug sind, um sich zu rächen. Ich hoffe, die Polizei hat da ein Auge drauf!»
Polizei musste am Freitag zwei Mal ausrücken
Zur Rache-Befürchtung passt: Am letzten Freitag musste die Polizei nach der Strassen-Schlägerei noch ein zweites Mal ausrücken. Im Lokal, wo es schon vor einem Jahr zur Schlägerei kam, marschierten plötzlich Leute aus dem Umfeld des Serben auf. Und stiessen Todesdrohungen gegen anwesende Personen aus.
Die Luzerner Polizei bestätigt einen Einsatz an der Lokalität wegen Verstosses gegen das Hausverbot.
Von den Involvierten selber wollte sich gegenüber Blick niemand zum Vorfall äussern.
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