Nach dem Debakel in Lausanne VD ist auch das Impf-Konzert in Sitten VS ein Flop. Nur etwas mehr als hundert Zuschauer waren da, als Stefanie Heinzmann, Stress und andere mit ihrer Musik Ungeimpfte von der Spritze überzeugen wollten. 500 Plätze wären reserviert gewesen. Dies berichtet «Le Nouvelliste».
Nachdem die Veranstalter erfuhren, dass in Lausanne Impfskeptiker Tickets kauften, um die Informationskampagne zur Corona-Impfung zu sabotieren, waren sie gefordert. Sie baten die auftretenden Künstler, in den sozialen Medien für das Konzert zu werben.
«Vor allem für die Künstler enttäuschend»
Doch es blieb beim Versuch. Vereinzelt begaben sich laut Artikel noch Menschen zum Planta-Platz, doch statt positive Signalwirkung zu entfalten, schien auch dieses Konzert enttäuschend zu verlaufen.
«Wir können sagen, dass viele Leute ihre Tickets gebucht haben und nicht gekommen sind. Darunter sind auch Ungeimpfte», sagt Morgane Apothéloz, Leiterin der Kommunikationsabteilung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, den Medien. «Letztlich ist die Situation vor allem für die Künstler enttäuschend, die vor einem kleinen Publikum auftreten mussten».Ein Dutzend Menschen seien vor Ort geimpft worden, heisst es. Einige hätten einen Termin für einen späteren Zeitpunkt abgemacht.
Am Freitag (St. Gallen) und Samstag (Luzern) wird die sogenannte «Back on Tour»-Veranstaltung weitergeführt. Ob es auch in der Deutschschweiz zu ähnlich Szenen kommt, wird sich dann weisen.
«Enttäuscht, dass es solche Bosheit gibt»
Vor dem Konzert in Sitten gab Musikerin Stefanie Heinzmann dem «Walliserboten» ein Interview. Angesprochen auf die Vorkommnisse in Lausanne sagt sie: «Dass es eine solche Boshaftigkeit gibt, hätte ich nie gedacht». Ihre Zusage zur Impfwoche hätte bei vielen «grosse Enttäuschung» ausgelöst. Ihr sei unterstellt worden, sie unterstütze die Zertifikatspflicht, die «Zwangsimpfung» oder Spaltung der Gesellschaft bis hin zur Diktatur. Davon distanziere sie sich aber ganz klar. Sie fände es einfach schön, gemeinsam mit der Kulturbranche eine Plattform zu erhalten.
Ihr gehe es mit den Konzerten darum, dass Menschen zurück zum Miteinander finden. Sie respektiere zwar, dass sich nicht jeder impfen lassen wolle. Aber sie hoffe, dass es so viele wie möglich tun. Dabei würde es schlussendlich auch um Existenzen in vielen Branchen gehen.
«Sie sei zu Beginn kritisch gewesen gegenüber der Impfung, habe das Gefühl gehabt, diese sei zu schnell eingeführt worden. Doch nach einem Jahr Pandemie habe ich bemerkt, dass es nicht mehr nur um mich geht. Sondern um uns alle.» (vof)