Bekannt ist sie vor allem für ihren Namen: Die Walliser Gemeinde Bitsch. Sonst hört man wenig über das Dorf. Nun sorgen die Gemeinderatswahlen vom letzten Sonntag aber für mächtig Wirbel.
Weil sich ein Gemeinderat zurückgezogen hatte, wurden die Karten neu gemischt. Die Ersatzwahl gewann der bisher politisch unerfahrene Christian Schnarf (43). Was normalerweise als kleine Regionalmeldung untergegangen wäre, schlägt jetzt aber höhere Wellen, wie der «Walliser Bote» berichtet. Der Grund: Der 43-Jährige ist Verschwörungstheoretiker durch und durch. Das beweist ein Blick auf sein Facebook-Profil.
Schnarf übte Kritik an Corona-Politik
Dort findet sich eine ganze Sammlung an kuriosen und fragwürdigen Beiträgen und Verschwörungstheorien. So wettert er insbesondere über die Corona-Politik des Bundesrates und outet sich als QAnon-Anhänger, eine Sekte, die wirre Verschwörungstheorien verbreitet. So beispielsweise jene, dass prominente Politiker und andere Eliten Kinder töten und deren Blut trinken würden, um jung zu bleiben.
Auch die Impfkampagne des Bundes kritisiert Schnarf scharf. Und scheut dabei keinen Holocaust-Vergleich. Der Aufruf zur Impfung sei genauso schlimm wie die Ermordung von sechs Millionen Juden. Davon lassen selbst hartgesottene Verschwörungstheoretiker die Finger, da der Judenvergleich in der Szene als Grenzüberschreitung gilt.
Gemeinderat war gegen ihn
Dass Schnarf überhaupt das Rennen machte, ist schon alleine eine Sensation. Denn der Gemeinderat hatte im Vorfeld der Wahl eine Frau unterstützt. Sie sollte in den Gemeinderat einziehen – und nicht der Verschwörungstheoretiker. Doch der Plan ging nicht auf. Schnarf wurde mit 20 Stimmen Vorsprung gewählt. Eine Ohrfeige für den Gemeinderat.
Edgar Kuonen, der Gemeindepräsident von Bitsch, äussert sich gegenüber Blick folgendermassen: «Dem Gemeinderat war bewusst, dass Christian Schnarf ein Querdenker und kritischer Bürger ist. Dass seine Positionen jedoch derart extrem sind und auf einer deutlich zu verwerfenden Weltanschauung basieren, war dem Gemeinderat in diesem Umfang nicht bekannt.» Die Ratsmitglieder würden nun das Gespräch mit Schnarf suchen und klarstellen, dass das vorgetragene Gedankengut in keinster Weise Platz im Gemeinderat von Bitsch hat, so der Gemeindepräsident.
Zu seinen Posts will sich Schnarf auf Anfrage nicht äussern. Zu Blick sagt er aber: «Die Posts sind nur ein kleiner Teil von mir.» Auch Schnarfs Vater relativiert und bittet die Bitscher Bevölkerung, seinem Sohn zuerst eine Chance zu geben, bevor sie über ihn herfällt. «Er soll zuerst zeigen, was er kann. Erst dann können ihn die Leute kritisieren.» (ced)
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