Oberwalliser-Pannen-Autobahn wurde 50 Zentimeter zu schmal gebaut – A9-Chef ist verärgert
«Es wäre nicht verkehrt gewesen, mal einen Meter in die Hand zu nehmen»

Beim Ausbau der Strasse auf dem Teilstück der Autobahn A9 zwischen Raron VS und Gampel VS wurde das Bankett vergessen. Jetzt muss nachgebessert werden. Das Beheben des Fehlers wird mehrere 10’000 Franken kosten.
Publiziert: 17.03.2022 um 00:44 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2022 um 09:13 Uhr
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«Ein ärgerlicher Fehler», sagt A9-Baustellenchef Martin Hutter. Bemerkt wurde der Fehler, als Leitplanken montiert wurden.
Foto: Andrea Soltermann
Tobias Ochsenbein

Die unendliche Geschichte um den Ausbau der Autobahn A9 im Oberwallis ist um ein Kapitel reicher. Beim Autobahnteilstück zwischen Gampel VS und Raron VS ging auf einer Länge von 500 Metern nämlich ein 50 Zentimeter breites Stück vergessen. Ein Teil der Strasse ist einfach nicht vorhanden – die Autobahn ist dort zu schmal.

Bemerkt wurde der Fehler erst, als die Leitplanken montiert wurden. Auf diesem Abschnitt fehlt nun nämlich das sogenannte Bankett. Das ist dazu da, um das Oberflächenwasser zu den seitlich gelegenen Mulden ableiten zu können. Auf dem Bankett stehen auch die Verkehrssignale.

«Ein ärgerlicher Fehler»

Martin Hutter (56), Chef der Dienststelle für Nationalstrassenbau, sagt zu Blick: «Das ist ein ärgerlicher und nicht alltäglicher Fehler, der so nicht passieren dürfte.» Wie und warum das Malheur genau passieren konnte, werde derzeit abgeklärt. Hutter: «Es wäre aber sicher nicht verkehrt gewesen, wenn jemand mal einen Meter in die Hand genommen hätte.»

«Zeitlich hat der Fehler aber keine Konsequenzen auf den Bauverlauf, denn die Arbeiten befinden sich noch in der Ausführung», beschwichtigt Hutter. Aber: Jetzt müsse das Unternehmen, das die Arbeiten ausführt, noch einmal nachbessern kommen. «Es wäre natürlich einfacher gewesen, wenn die ganze Fläche aufs Mal hätte gebaut werden können», sagt Hutter.

Finanzielle Konsequenzen hingegen wird das Missgeschick haben: Baustellen-Chef Hutter geht davon aus, dass das Beheben des Fehlers mehrere 10'000 Franken kosten wird. Abgesehen von diesem Rückschlag gingen die Arbeiten aber planmässig voran. Das Autobahnteilstück dürfte im Laufe des kommenden Jahres fertiggestellt werden, sagt Hutter.

Nicht der erste Rückschlag

Der Ausbau der A9 im Oberwallis wurde in den 1970er-Jahren beschlossen. Die 32 Kilometer lange Autobahn wird gebaut, um zwischen Siders und Brig die Lücke zwischen der A9 im Unterwallis und der Autostrasse über den Simplon zu schliessen. Doch immer wieder kam es zu Baustopps und Verzögerungen: wegen Streit um die Linienführung oder der Geologie, die Bauarbeiten verunmöglichten. Wie etwa beim Riedbergtunnel in Gampel.

Der Tunnel befindet sich seit 2004 im Bau. Er hat zwei Röhren à je etwas über 500 Meter Länge und wird in einen Rutschhang gebaut. Die Tücken der Natur liessen die Kosten explodieren – und die Bauarbeiten immer wieder verzögern. Anfänglich auf 54 Millionen Franken budgetiert, wird der Bau des Riedbergtunnels – Stand heute — bei seiner Fertigstellung 2025/26 220 Millionen Franken gekostet haben. Pro Meter wären das dann 220'000 Franken.

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