Polizei warnt vor fieser Masche – besonders Homosexuelle betroffen
Unbekannte betäuben Männer und rauben sie aus

Ein neues Phänomen bereitet der Waadtländer Polizei Kopfzerbrechen. Männer rauben andere Männer unter dem Vorwand einer intimen Beziehung aus. In der Schweiz gab es schon mehrere solcher Fälle, heisst es in einer Mitteilung.
Publiziert: 08.12.2023 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2023 um 10:55 Uhr
Männer, die sich mit anderen Männern zu intimen Treffen verabreden, sollten laut der Kantonspolizei Waadt vorsichtig sein. (Symbolbild)
Foto: plainpicture/Westend61/Mareen Fischinger

Die Waadtländer Kantonspolizei warnt in einer Mitteilung vom Freitag vor einem neuen Phänomen, das insbesondere auf Männer abzielt, die sexuelle oder intime Beziehungen zu Männern haben, mit dem Ziel, sie auszurauben. Derzeit wurden der Polizei in der Schweiz und im angrenzenden Ausland mehrere Fälle gemeldet. Zwei mutmassliche Täter wurden identifiziert und festgenommen. Es sei grösste Vorsicht geboten und die Opfer werden gebeten, sich unverzüglich bei der Polizei zu melden.

Nach der Kontaktaufnahme auf Internet-Dating-Plattformen wie romeo.com und hunqz.com vereinbaren Opfer mit der Person, die sie treffen, einen Termin für eine kostenpflichtige Massage oder eine andere Dienstleistung bei ihnen zu Hause. Zu Hause und ohne ihr Wissen werden die Opfer betäubt, dann ausgeraubt oder sogar angegriffen, während sie sich im Zustand der Bewusstlosigkeit befinden.

Polizei sucht Zeugen und Opfer

Seit 2021 wurden 17 mutmassliche Fälle identifiziert, darunter 11 Fälle in der Schweiz. Bisher sind von diesem Phänomen die Kantone Bern, Basel-Landschaft, Genf, Waadt, Zug und Zürich sowie Deutschland und Österreich betroffen. Täter locken ihre Opfer mit Fake-Profilen. Zwei Verdächtige, rumänische Staatsangehörige im Alter von 27 und 41 Jahren, die auch andere Sprachen sprechen, wurden im Ausland festgenommen. Die Kantonspolizei organisierte vergangene Woche mit Unterstützung der Fedpol eine Einsatzbesprechung in Lausanne, um Ermittlungsinformationen zu koordinieren und auszutauschen. Unter der Verantwortung der jeweiligen Ministerien werden weiterhin Untersuchungen durchgeführt, um weitere Personen zu identifizieren, die in diese Fälle verwickelt sind.

Bei der Waadtländer Staatsanwaltschaft gingen vier Fälle ein. Die Ermittlungsarbeiten wurden der Kriminalpolizei und den Forensikern der Waadtländer Sicherheitspolizei in enger Zusammenarbeit mit Ermittlern aus den anderen betroffenen Kantonen und Ländern übertragen. Die Polizei empfiehlt der Zielgruppe, besonders wachsam zu sein und bei Zweifeln an der Person, die sie online trifft, solche Treffen nicht zu akzeptieren.

Ferner bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Angaben zu diesen Vorkommnissen oder ähnlichen Fällen machen kann oder Opfer dieses Phänomens geworden ist, wird gebeten, sich an die zuständige Kantonspolizei zu wenden. Im Kanton Waadt können Ermittler unter der Telefonnummer 021 343 15 10 kontaktiert werden. (nad)

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