Leservideo zeigt die Unfallstelle
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Baugerüst ist eingestürzt:Leservideo zeigt die Unfallstelle

Gerüst stürzt in Prilly VD ein und reisst Arbeiter mit
«Als alles zusammenbrach, waren unsere Männer im zehnten Stock»

Das eingestürzte Gerüst an einer Fassade in Prilly im Kanton Waadt forderte drei Tote. Zwei von ihnen arbeiteten für Bastien Sauve. In einem Interview schildert er den traurigen Tag.
Publiziert: 30.07.2024 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2024 um 11:39 Uhr
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Am 12. Juli stürzte in Prilly ein Baugerüst ein.
Foto: keystone-sda.ch
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Denis MolnarJournalist

Es war der Morgen des 12. Juli, als jede Menge Einsatzkräfte zu einer Baustelle beim Einkaufszentrum Malley-Lumières in der Gemeinde Prilly VD eilten. Grosse Teile eines Gerüsts waren eingestürzt. Drei Arbeiter kamen ums Leben, einer wurde schwer verletzt. 

«Ich sass an diesem Morgen hinter dem Steuer meines Autos. Im Radio kam die Meldung, dass es in Prilly einen schweren Unfall auf einem Gerüst gegeben hatte. Zuerst dachte ich, es sei auf einer Baustelle neben unserer passiert, aber dann sprach jemand von dem Holzturm in Malley. Das war unsere Baustelle. Und ich wusste, dass Männer von uns dort waren.» So erinnert sich Bastien Sauve, seines Zeichens CEO der PIHD Gruppe, im Gespräch mit «24 heures» zurück an das einschneidende Erlebnis. Sein Unternehmen war am stärksten vom Unfall betroffen.

«Sie machten gerade Pause»

Acht Männer von PHIDA Étanchéité (VD) SA, einem der vielen Unternehmen der PHIDA Groupe – dem ehemaligen Besitzer des Fussballklubs Lausanne-Sports – arbeiteten am Morgen des Unglücks auf der Baustelle. «Zu dieser Zeit beendeten sie gerade ihre Pause auf den Plattformen im zehnten Stock. Sie haben wahrscheinlich eine Zigarette geraucht.» Zwei der Toten, Bilel (43), ein Schweiz-Tunesier, sowie William (30) aus Frankreich, waren Angestellte von Sauve. 

Nach dem Gerüsteinsturz an einer der Fassaden handelten die Verantwortlichen schnell und richteten einen Krisenstab ein. Diesem gehörten ein Sicherheitsbeauftragter sowie zwei Mitglieder der Personalabteilung der Firma an. «Über den Tod von Bilel wussten wir ziemlich schnell Bescheid. Die schlechte Nachricht zu William erreichte uns erst um 18.30 Uhr.»

Am folgenden Montag sei eine psychologische Unterstützung in der Zentrale in Renens VD eingerichtet worden. Diese habe man zunächst physisch aufsuchen können, später sei sie über Telefon erreichbar gewesen. «Wir haben die Familien der Opfer natürlich unterstützt. Dies bei den Todesanzeigen, bei den Beerdigungen oder der Rückführung der Leichen. Und natürlich waren wir auch bei den Beerdigungen anwesend», erzählt Sauve. Es werde auch darum gehen, die Lebensgefährtin des verstorbenen jungen Franzosen zu unterstützen, die im sechsten Monat schwanger ist. «Wir werden die notwendige Unterstützung zukommen lassen.»

«Ich musste meinen Bruder auf Fotos identifizieren»

Die PHIDA-Gruppe denkt zudem über die Einrichtung eines Unterstützungsfonds für alle Opfer des Dramas von Prilly und ihre Familien nach.

Ein Bruder von William sprach mit der Tageszeitung «L'Est Républicain» und sagte: «Es gab Videos, die sehr schnell in den sozialen Netzwerken kursierten, noch bevor die Feuerwehr eintraf. Wir haben Dinge gesehen, die wir nicht hätten sehen sollen.» Aufgrund des Zustandes sei es nicht möglich gewesen, ihn zu sehen. «Ich musste meinen Bruder anhand von Fotos identifizieren.»

Nachdem es den übrigen Arbeitern erlaubt gewesen sei, seien diese in den zehnten Stock zurückgekehrt, um die Sachen der Opfer zu holen. Der Anblick, den sie von dort oben hatten, habe ihnen den kalten Schauer über den Rücken laufenlassen. Bastien Sauve führt zum Schluss noch aus, dass es «in der Branche ein echtes Problem bei der Sicherheit von Gerüsten gibt». Diese seien nicht immer auf Gerüstbauer zurückzuführen, sondern «können auch von anderen Handwerkern verursacht werden». «Etwa acht von zehn Baustellen haben damit zu kämpfen.»

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