Ein Rumäne ist in Lausanne zu 24 Monaten Gefängnis verurteilt, von denen 12 wegen Förderung der Prostitution zur Bewährung ausgesetzt wurden. Er hatte die sogenannte «Loverboy»-Methode angewandt, um eine Landsfrau auszubeuten. Dies ist die erste Verurteilung im Kanton Waadt für einen Loverboy-Fall. Diese im Sexgewerbe zunehmend angewandte Masche besteht darin, junge Frauen zu verführen und sie dann in die Prostitution zu zwingen (BLICK berichtete).
Der vom Strafgericht Lausanne verurteilte Rumäne wurde zudem der Geldwäscherei für schuldig befunden, wie die Stadtpolizei am Donnerstag mitteilte. Der 26-Jährige wird ferner mit einem Landesverweis von acht Jahren bestraft.
Der Zuhälter kennt sein Opfer seit mehreren Jahren. Als sie noch minderjährig war, machte er ihr viele Geschenke und versprach ihr eine gemeinsame Zukunft.
Täter war im Prozess geständig
Nachdem er ein Abhängigkeitsverhältnis aufgebaut hatte, liess er sich mit der jungen Frau zunächst in Deutschland, dann in Grossbritannien und ab 2018 in Lausanne nieder. In allen drei Ländern zwang er die Frau «mit Einschüchterungsmethoden und stetiger Herabsetzung» zur Prostitution, schreibt die Polizei.
Der Angeklagte wurde im November 2018 verhaftet. Während des Prozesses gab er die Anklagepunkte zu, anders als während der gesamten Strafuntersuchung.
Die junge Frau ihrerseits gab an, nicht ausgebeutet worden zu sein. Die Polizei weist aber darauf hin, dass dies häufige vorkomme. Für Opfer von «Loverboys» sei es schwierig, sich einzugestehen und zu bezeugen, dass sie manipuliert und ausgebeutet worden seien. (SDA/szm)