Neue Details zum bestohlenen Autovermieter-Paar aus Pieterlen BE
Bruder von Super-League-Star klaute den Lambo!

Die Autovermieter Michael Facchinetti (25) und Deborah Fracasso (24) aus Pieterlen BE vermissen zwei Luxusschlitten. Grund: Ein Kunde soll die Autos geklaut haben. Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Der mutmassliche Klau-Mieter ist der Bruder eines Schweizer Fussballprofis!
Publiziert: 12.04.2021 um 01:04 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2021 um 18:15 Uhr
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Dieser Mann soll zwei Luxuskarossen geklaut haben. Pikant: Sein Bruder ist ein Schweizer Fussballprofi!
Foto: zvg
Céline Trachsel, Luisa Ita, Sandro Inguscio, Nicolas Lurati

Michael Facchinetti (25) und Deborah Fracasso (24) aus Pieterlen BE sind am Ende. Das Paar betreibt seit einem Jahr eine Autovermietungsfirma: Zunächst kauften sie einen Lamborghini für 179'900 Franken und vermieteten diesen. Mit den Einnahmen rüsteten sie auf – und erwarben einen Mercedes G63 AMG (85'500 Franken).

Doch nun sind beide Autos weg. Ein Kunde der beiden soll die Luxusboliden geklaut haben. Der Mann ist den Bernern bekannt – doch helfen tut es nichts.

Laut Blick-Informationen handelt es sich beim Kunden und mutmasslichen Lambo-Dieb um einen Mann aus berühmtem Hause: Sein Bruder ist ein bekannter Schweizer Fussballprofi! Er spielte bei mehreren Super-League-Klubs und durchlief die Nachwuchs-Nationalmannschaften.

Der Vater der beiden sagt, dass er seit den Lambo-Klau-Vorwürfen gegen seinen Sohn keinen Kontakt zu ihm gehabt habe. Und er beteuert: Sein Fussballer-Sohn habe mit dem Ganzen nichts zu tun – und wisse nichts davon.

Zweimal verlief Miete reibungslos

Autovermieter Facchinetti kennt den Langfinger nur zu gut. Der Kunde aus der Region Genf hatte die beiden Luxusautos schon zweimal gemietet – je für zwei Wochen. Anstandslos wurden die beiden Topmodelle beide Male zurückgebracht.

Der Quasi-Stammkunde mietete die Autos ein drittes Mal. Für einen Monat. Und zahlt im Voraus. Gegen Schluss der Mietdauer plötzlich der Schock für das Vermieterpaar: Der Mercedes und der Lambo wurden ausgelöst. Dies teilte ihnen das Strassenverkehrsamt per Brief mit.

Kunde redet sich aus der Angelegenheit raus

Facchinetti ruft den Kunden an. «Er behauptete, er habe die Fahrzeuge selber einlösen müssen, um einen Kredit zu erhalten.» Das Paar verlangt die beiden Autos sofort zurück. Aber der Kunde redet sich immer und immer wieder heraus und hält die jungen Autounternehmer hin.

Das Paar fährt in die Region Genf. Und stellte den Kunden zur Rede. Facchinetti erklärt: «Er sagte, die Autos würden in einem Hangar stehen und der Hangarbesitzer sei in Monaco.» Eine Falschinformation, wie sich später herausstellen wird.

Versteckte Klausel in Vereinbarung

Das Berner Paar vereinbart vertraglich mit dem Mieter, dass dieser den Lambo und den AMG wieder zurückbringen müsse. Doch wieder nur eine Masche, so Facchinetti: «Er behielt sich in einer Klausel offen, dass er die Autos behalten kann. Am nächsten Tag gingen wir zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Doch wegen des Vertrags wollten sie diese nicht entgegennehmen.»

Das Paar engagiert einen Anwalt. Es laufe nun eine Zivilklage gegen das Unternehmen des Kunden, so das Paar. Ob der Verdächtige mittlerweile angehalten und einvernommen wurde, wollte die Staatsanwaltschaft auf Blick-Anfrage nicht kommentieren.

Beschuldigter nicht zu erreichen

Bitter für Facchinetti und Fracasso: Von der Versicherung soll es für die beiden Boliden noch kein Geld gegeben haben, wie sie sagen. Facchinetti berichtet, dass die Versicherung von «Vertrauensbruch» und nicht von «Diebstahl» rede.

Der Beschuldigte war trotz mehrerer Blick-Anfragen für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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