Malinois zerfleischte Frauchen in Auboranges FR
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Tragödie in Auboranges FR:Hund (†5) beisst sein Frauchen (†45) tot

Nach Schäferhund-Tragödie in Auboranges FR
«Ein Malinois in den falschen Händen ist eine Waffe»

Der Malinois-Schäferhund Elliot (†5) beisst am Dienstag in Auboranges FR sein Frauchen (†45) tot. Danach stürzt er sich auf eine Polizistin. Nun äussern sich Experten zum Malinois. Wie gefährlich sind die Hunde wirklich?
Publiziert: 09.01.2020 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2020 um 19:19 Uhr
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Der Malinois Elliot (†5) wurde am Dienstag erschossen, nachdem man sein Frauchen (†45) tot neben ihm aufgefunden hatte und er einer Polizistin in den Arm biss.
Foto: zvg
Nicolas Lurati, Martin Bruhin

In einer Hundeschule in Auboranges starb am Dienstag eine Frau (†45) – sie wurde offenbar von ihrem Hund totgebissen. Wie die Freiburger Kantonspolizei auf BLICK-Anfrage sagt, wies die Frau «insbesondere Verletzungen am Arm auf, die auf Hundebisse zurückzuführen sind.»

Dabei bleibt es aber nicht. Der «sichtbar aggressive belgische Schäferhund» rennt auf eine Polizeibeamtin zu und beisst sie in den linken Arm. Ihr Kollege zieht die Dienstwaffe und drückt ab, es bleibt ihm nichts anderes übrig. Wieder ist es ein Malinois, der zugebissen hat. Genau der gleiche Typ Belgischer Schäferhund, der schon letzten November einen österreichischen Elite-Soldaten zerfleischte.

Doch ist diese Hunderasse wirklich so aggressiv? Nicht zwingend, sagt Hundetrainer und Tierpsychologe Ernst Krüsi (67). Aber er warnt: «Ein Malinois in den falschen Händen ist eine Waffe.»

«Kann sehr schnell und emotional reagieren»

Der Malinois ist einer von vier verschiedenen Typen des Belgischen Schäferhunds. Es ist die Sorte, die beispielsweise im Security-Bereich, bei der Polizei und beim Zoll eingesetzt wird – ein sogenannter Schutzhund. Dafür eignet er sich gut. Denn er kann sehr schnell und emotional reagieren. Und: Man kann ihn gut trainieren, weil ihm das Freude macht.

Bei der Polizei in Zürich beginnt die Ausbildung solcher Hunde beispielsweise bereits im Alter von etwa zehn Wochen – also noch als Welpen. Es dauert rund zwei Jahre, bis aus dem Welpen ein Polizeihund wird, und sechs weitere Monate, wenn er auch Drogen suchen soll. Besteht er eine Prüfung nicht, ist die Ausbildung für den Hund zu Ende.

«Malinois ist kein Familienhund»

«Die meisten Malinois sind als Diensthunde im Einsatz», sagt Experte Krüsi zu BLICK. Es gebe aber auch ängstliche Leute, die sich einen solchen Hund zum Schutz zulegen würden. Aber: «Ein Malinois ist aus meiner Sicht definitiv kein Hund für die Freizeit oder für die Familie. Und schon gar keiner für Ersthundehalter.»

Gerade für eine körperlich und mental schwächere Person sei es schwierig, einen solchen Hund zu halten. Denn: Jede Rasse habe ihre Eigenschaften, für die sie einmal gezüchtet wurde. Er nennt ein Beispiel: «Ein Dackel hat kurze Beine für die Jagd, damit er unter den Gebüschen im Wald durch kann – ein Malinois wurde als Schutzhund gezüchtet.»

«Unser Familienhund ist ein Malinois»

Hundetrainer Atilla Yüksel (32) kämpft gegen den schlechten Ruf des Hundes. «Immer wieder wird gesagt, der Malinois sei aggressiv, gefährlich und mit unsicherem Charakter», sagt er. Dem sei aber nicht so. Vielmehr seien die Haltung und die Führung des Hundes massgeblich.

Yüksel bildet schon seit Jahren selber Malinois aus. «Bisher geschah noch nie ein dramatischer Unfall, bei dem jemand schwer verletzt wurde. Und schon gar keinen Unfall mit Todesfolge», sagt er. Es wäre sehr schade, wenn die Gesellschaft nach dem Vorfall in Auboranges nun denken würde, der Malinois sei eine gefährliche Kampfmaschine. Yüksel hält selber einen 5-jährigen Malinois als Familienhund: «Wir haben ein Kind, und es ist noch nie etwas passiert.»

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