«Mein Leben ist scheisse, seit ich geboren bin – ich werde mich deshalb wahrscheinlich umbringen.» Diese Nachricht schickte ein Genfer Anfang Sommer seinen Freunden via Whatsapp. Offenbar litt der Mann seit geraumer Zeit an schweren Depressionen. Einer seiner Freunde war deswegen derart besorgt, dass er den Arbeitgeber des Genfers informierte – die Fluggesellschaft Easyjet. Dort war der psychisch kranke Mann als Pilot angestellt.
Der Freund hatte Angst, dass sich eine Tragödie wie 2015 bei Germanwings wiederholen könnte. Damals liess Kopilot Andreas Lubitz einen Linienflieger auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf über den französischen Alpen abstürzen. Eine Untersuchung ergab, dass der Pilot die Maschine extra zum Absturz brachte. 150 Menschen kamen dabei ums Leben.
Easyjet sorgt sich um Piloten
Easyjet hat die Warnung ernst genommen: «Wir bestätigen, dass der Pilot seit einigen Tagen von seinen Aufgaben freigestellt ist, gemäss unseren Vorschriften, während wir dies untersuchen. In der Zwischenzeit haben wir ihm unsere Unterstützung angeboten», sagt eine Easyjet-Sprecherin zu BLICK. Und weiter: «Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Passagiere und Crew haben für unsere Airline oberste Priorität. Wir bieten Unterstützung mithilfe eines Employee Assistance Program (EAP) sowie des Pilot Peer Support Program und bieten ausserdem eine umfassende arbeitsmedizinische Versorgung in unserem britischen und europäischen Netzwerk. Wir ergreifen alle notwendigen Massnahmen, um sicherzustellen, dass easyJet-Piloten vollkommen fit sind, ihren Beruf auszuüben. Alle Piloten sind von den zuständigen Luftfahrtbehörden zugelassen und unterliegen daher regelmässigen und gründlichen medizinischen Untersuchungen, einschliesslich der Begutachtung der psychischen Gesundheit.»
Die Piloten müssten alle sechs Monate ein Attest einholen, dass sie flugtauglich sind. «Die Ärzte sind verpflichtet, das Bundesamt für Luftfahrt beim geringsten Zweifel über eine Person, zu informieren», heisst es beim Bazl. (nbb)
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