Schockierende Szenen am Bahnhof von Morges VD. Das von einem Fahrgast aus einem Zug aufgenommene Video zeigt die Aggressivität des Mannes, der am Montagabend von der Polizei erschossen wurde.
Zunächst gibt ein Polizist zwei Schüsse in Richtung des Zürchers ab, als dieser auf die Beamten zustürmt. Der Mann in den Dreissigern scheint zwei nicht identifizierbare Gegenstände in der Hand zu halten, von denen einer schwarz ist und herunterfällt. Die Waadtländer Kantonspolizei teilt am Mittwoch mit, dass der Schweizer (†37) mit einem 26 Zentimeter langem Messern und einer Klinge von 13 Zentimetern bewaffnet war. Auf den Aufnahmen ist das Messer nicht zu erkennen.
Der Mann sei der Waadtländer Polizei zwar nicht bekannt gewesen, der Zürcher Polizei hingegen schon. Der 37-Jährige litt unter psychischen Problemen, heisst es weiter in einer Medienmitteilung der Polizei.
Mann stürmt wieder auf Beamte
Nach den ersten Schüssen steht der Mann auf. Er scheint etwas vom Boden aufzuheben und stürzt sich dann wieder auf die Beamten. Ein weiterer Schuss wird abgefeuert. Dieser bringt ihn endgültig zu Fall.
Dieses Video bringt neue Erkenntnisse zu diesem dramatischem Ereignis, während die Worte «polizeiliche Übergriffe» in aller Munde sind. Wie «lematin.ch» berichtet, wurden zum Beispiel drei Kugeln abgefeuert und nicht vier, wie mehrere Zeugen behauptet hatten. Blick hat sich entschieden, Teile des Videos zu zeigen – nicht aber die Tötung des Angreifers.
Wann wurde der Verletzte versorgt?
Zu den noch zu klärenden Umständen gehört auch die Kontroverse über die Reaktionszeit der beteiligten Beamten, bevor sie dem Mann zu Hilfe kamen, den sie gerade angeschossen hatten. Laut «20 Minutes» und «Le Courrier» dauerte es mindestens vier bis fünf Minuten, bis der Verletzte in die Seitenlage gebracht wurde, während die Waadtländer Kantonspolizei angab, die Person sei «sofort» versorgt worden.
Ausserdem war es kein Beamter, der die Herzmassage durchführte, sondern laut der Polizei eine Krankenschwester. Im Übrigen bleibt die Waadtländer Kantonspolizei bei ihrer am Montagabend veröffentlichten Version. Die Untersuchung wird noch offene Fragen beantworten müssen.