25 Karossen kommen in Genf unter den Hammer
Diese Luxusautos des Diktatoren-Sohns werden verkauft

Seit 2016 besitzt die Genfer Polizei 25 Luxuskarossen von Protz-Diktatoren-Söhnchen Teodorín Obiang. Am 29. September werden sie versteigert. Der Erlös soll nach Äquatorialguinea fliessen.
Publiziert: 23.06.2019 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2019 um 19:52 Uhr
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Teodorín Obiang führt ein Luxusleben. Währenddessen hungert die Bevölkerung in Äquatorialguinea.
Foto: AFP

Die Genfer Polizei stoppte Teodorín Obiang (50) im Jahr 2016 am Flughafen, als er mit elf seiner Luxusautos türmen wollte. Teodorín ist Sohn von Teodoro Obiang (77), seines Zeichens Präsident Äquatorialguineas – und Diktator. Seit 1979 ist Teodoro Obiang an der Macht und hat auf Kosten seiner Landsleute ein riesiges Vermögen angehäuft. Sein Sohn ist mittlerweile Vizepräsident und dürfte den Papa nach dessen Ableben als Präsident beerben.

Bis es so weit ist, zelebriert er aber noch ausgiebig sein Luxusleben. Einst soll er 3,5 Millionen Dollar einer Samba-Gruppe bezahlt haben, damit diese am brasilianischen Karneval in den Farben Äquatorialguineas auftritt. Auf Instagram protzt er mit seinen Yachten, Flugzeugen, Villen und Autos. 

Lamborghini für sechs Millionen Franken

Letztere scheinen es Obiang besonders angetan zu haben, sein Fuhrpark strotzt nur so vor Nobelkarossen. Deshalb dürfte es ihn besonders geschmerzt haben, dass die Genfer Behörden vor drei Jahren 25 seiner Fahrzeuge beschlagnahmten. Grund: Teodorín wurde der Geldwäscherei und der ungetreuen Amtsführung verdächtigt. Unter anderem soll er die Autos mit Staatsgeldern gekauft haben.

Das Verfahren gegen Obiang junior wurde unterdessen fallen gelassen. Man entschied allerdings, die Fahrzeuge zu beschlagnahmen und zu verkaufen. Die Versteigerung der Fahrzeuge findet am 29. September im Golf & Country Club von Bonmont in der Nähe von Genf statt. Dies teilt das Auktionshaus Bonhams mit. Zu den angebotenen Fahrzeugen gehören ein Lamborghini Veneno (geschätzter Verkaufspreis: 6 Millionen Schweizer Franken), ein McLaren (1,5 Millionen Franken) und ein Koenigsegg One:1 (rund 2 Millionen Franken). Die Verantwortlichen erhoffen sich einen Gesamterlös von rund 13 Millionen Schweizer Franken.

Geld zurück an Obiang?

Der Erlös aus der Auktion soll für «Sozialprogramme» in Äquatorialguinea verwendet werden. Die Gelder werden also wieder dahin fliessen, wo die Obiangs alles kontrollieren. Teodorín und sein Vater stehen seit jeher im Verdacht, hochgradig korrupt zu sein. Obwohl das Land über ein ansehnliches Erdölvorkommen verfügt und das Bruttoinlandprodukt seit den 1990er-Jahren um 5000 Prozent stieg, ist die Bevölkerung bettelarm.

Rund 80 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, berichten verschiedene NGOs. Die Obiangs? Gehören mit einem geschätzten Vermögen von über 600 Millionen Dollar zu den reichsten Staatsoberhäuptern der Welt. Laut Human Rights Watch hat Teodorín zwischen 2004 und 2006 mehr Geld (43,45 Millionen Dollar) für seinen aufwendigen Lebensstil verwendet, als die Regierung 2005 für Bildung (43 Millionen Dollar) ausgab. (vof)

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