Vergangene Woche schätzte das BAG, dass rund 3,6 Prozent der Corona-Infektionen im 7-Tage-Schnitt auf die Omikron-Variante zurückgehen. Gemäss den am Dienstag veröffentlichten Zahlen liegt der Anteil neu bei 2,5 Prozent. Er ist also zurückgegangen. Bloss: Wie lässt sich dieser Rückgang erklären – zumal sich der Anteil in anderen Ländern innert einer Woche beinahe verdoppelt hat?
Dazu gibt das Bundesamt für Gesundheit auf Anfrage von Blick folgende Erklärung: Der Anteil verschiedener Virus-Varianten im Rahmen des nationalen Covid-19-Überwachungsprogramms sei vorübergehend nicht repräsentativ.
«Überschätzung der Omikron-Variante»
«Für Omikron-Verdachtsfälle werden Sequenzierungen präferenziell durchgeführt und gemeldet. Deshalb kommt es vor, dass für ein bestimmtes Datum zuerst Omikron-Sequenzen und nachträglich Delta- oder andere Sequenzen gemeldet werden. Dadurch kommt es zu kurzfristigen Fluktuationen und zu einer Überschätzung des Anteils der Omikron-Variante», sagt BAG-Mediensprecherin Simone Buchmann. Und: Die erst tiefe Anzahl gemeldeter Sequenzierungen würden diesen Effekt zusätzlich verstärken.
Das BAG veröffentlicht derzeit für die Omikron-Variante nur Resultate, die anhand aller Mutationen respektive Deletionen im Genom eindeutig nachgewiesen wurden. «Sequenzierungsresultate liegen in der Regel erst ein bis zwei Wochen nach einem positiven PCR-Test vor», sagt Buchmann.
Andere Länder schätzen anhand von PCR-Resultaten
Das sei auch der Grund, weshalb die Anteile der Omikron-Variante in anderen Ländern, etwa Grossbritannien, schneller zunehmen würden. «Es gibt Länder, die den Omikron-Anteil anhand von PCR-Resultaten schätzen, wobei das Auftreten des sogenannten ‹S-Gen-Ausfall› als Omikron-positiv gezählt wird. Diese PCR-basierten Resultate liegen schneller vor als Sequenzierungsresultate», erklärt Buchmann. (oco)