«Niemand boostert so wie Deutschland»
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Gesundheitsminister Lauterbach:«Niemand boostert so wie Deutschland»

Deutscher Gesundheitsminister Lauterbach ungewohnt optimistisch
«Wir können die Omikron-Welle abwenden»

Deutschlands neuer Gesundheitsminister fokussiert sich erwartungsgemäss auf die Pandemie. Bei «Anne Will» verriet Karl Lauterbach seine Corona-Strategie.
Publiziert: 13.12.2021 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2021 um 11:05 Uhr
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Gesundheitsminister Lauterbach: «Delta-Welle brechen, vor Omikron-Welle schützen und weitere Wellen wegdrücken.»
Foto: imago images/Jürgen Heinrich

Karl Lauterbach (58) ist in Fahrt. Den Sonntagabend verbrachte der SPD-Politiker wie so oft bei «Anne Will» – erstmals als Gesundheitsminister. Und der Harvard-studierte Epidemiologe hat trotz der heranrollenden Omikron-Welle keine schlechte Laune.

«Um mal etwas ganz klar Positives zu sagen: Selbst bei den Impfstoffen, die gar nicht auf Omikron ausgerichtet sind: Dreimal geimpft ist der Schutz nach den Studien, die wir bisher haben, bei 75 Prozent», sagte Lauterbach in der ARD-Sendung. Das sei «sehr nennenswert».

Auch für die restlichen 25 Prozent der dreifach Geimpften hat der Gesundheitsexperte gute Nachrichten: «Wenn sie sich trotzdem infizieren, werden sie in der Regel nicht schwer erkranken.»

Angepasste Impfstoffe ab Frühjahr 2022

Lauterbach macht klar: «Die Booster-Impfung ist also unfassbar wertvoll, weil wir damit sowohl die Delta-Welle beenden können, als auch die Omikron-Welle abwenden können.» Mit der aktuellen Impfgeschwindigkeit in Deutschland sei er sehr zufrieden, niemand boostere aktuell schneller als Deutschland. Der Plan sei, «die Delta-Welle zu brechen, mit Boostern mit den «alten» Impfstoffen vor einer Omikron-Welle zu schützen und dann mit neuen Impfstoffen weitere Wellen wegzudrücken.»

Erst am Mittwoch wurde Lauterbach im Deutschen Bundestag als Gesundheitsminister in der Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (63) vereidigt. Die Impfkampagne sei für ihn nun der Schwerpunkt, um die Wellen «runterzudrücken» und dem Gesundheitssystem und der Politik Luft zu verschaffen, so Lauterbach. «Dann kommen wir mal vor die nächste Welle und das würde ich mir so sehr wünschen.»

Ab April oder Mai rechne er mit den neuen Impfstoffen, sagte Lauterbach. Impfstoffhersteller wie das Mainzer Unternehmen Biontech haben angekündigt, ihre Impfstoffe auf die Escape-Variante Omikron anzupassen.

Impfpflicht und Booster sind notwendig

Der deutsche Gesundheitsminister verteidigte die jüngst beschlossene Impfpflicht für das Personal von Krankenhäusern und Altenheimen. Der Deutsche Bundestag hatte am Freitag einer entsprechenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt.

«Mit der Delta-Variante war es erstmals so, dass man um eine Impfpflicht kaum herumkommt. Und mit der Omikron-Variante ist es nun definitiv so», so Lauterbach. Das schliesse auch die Booster-Impfung mit ein, da die Zweitimpfung bei Omikron-Variante gegen sie nur eine Wirkung von 35 Prozent habe. «Deshalb käme man selbst mit 90 Prozent Geimpften nicht durch.» Er betont aber auch, dass es «selbst in der Situation kaum Sterbefälle» gäbe.

In Deutschland sind aktuell knapp 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, mehr als 22 Prozent bereits geboostert. Damit liegt das Land in Sachen Booster-Impfgeschwindigkeit weltweit auf Platz 10. Die Schweiz liegt mit 11,5 Prozent Geboosterten in der Bevölkerung auf Platz 31 der Länder weltweit. (kin)

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