«Naturheilmittel wirkt gegen Corona!» Dies titelte BLICK am 13. September 2020, auch viele andere Medien auf der ganzen Welt berichteten über die Wirkung von Echinaforce. Damals bewies das renommierte Labor Spiez mit einer Studie die virentötende Wirkung des Präparats. Zumindest in der Petrischale, am Menschen wurde es noch nicht getestet.
Der Thurgauer Hersteller A. Vogel war in aller Munde, Menschen rannten in die Apotheken und kauften die Echinaforce-Bestände auf. Nun sind die Forscher zurückgerudert. Im Magazin «Virology» veröffentlichten die Forscher eine Richtigstellung zur ursprünglichen Studie. Die Forscher schreiben einerseits, «dass alle Hypothesen, die über die Wirkung von Echinaforce beim Menschen gegen Sars-CoV-2 gemacht wurden, Theorien sind, die in klinischen Studien bewiesen werden müssen.»
Direkter Kontakt benötigt
Und noch wichtiger: «Wir möchten betonen, dass es für die virenabtötende Aktivität direkten Kontakt mit den Viruspartikeln und der Echinaforce-Lösung braucht. Da Echinaforce aber oral eingenommen wird, ist es unklar, wie relevant diese Wirkung für den Menschen ist».
Vereinfacht gesagt: Für Autoren ist unklar, ob Echinaforce gegen Corona nützt.
Eine Kritik an der Studie konnten die Autoren aber auch widerlegen. Als sie veröffentlicht wurde, vermuteten einige Experten, die verwendete Ethanollösung habe das Virus abgetötet und nicht Echinaforce selber. Die Forscher haben dazu neue Tests durchgeführt und kommen zum Ergebnis: Auf die Viren hatte das Ethanol keine signifikante Wirkung. (vof)