In Belp BE kam es im Mai 2019 zu einem blutigen Rocker-Krieg. Dafür müssen sich 22 Mitglieder verschiedener Motorradklubs vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland verantworten. Am Montag beginnt der Berner Monster-Prozess gegen Bandidos, Hells Angels & Broncos.
Die Hells Angels Zürich waren 1970 der erste Ableger eines internationalen Motorradklubs (MC) in der Schweiz. Und bis heute der einzige.
Wer in der Schweiz einen eigenen, lokalen MC gründen will, muss bei den Hells Angels und den anderen Grosspatch-Motorradklubs um Erlaubnis bitten. Man wolle «in der Szene wissen, wer wer ist und ob sie die ungeschriebenen Regeln des gegenseitigen Respekts einhalten», heisst es aus Hells-Angels-Kreisen. Auch soll es keinen Streit um ähnliche Namen, Logos und Farben geben.
So entstanden in den letzten 50 Jahren rund drei Dutzend lokale MCs. Sie besuchen sich gegenseitig auf Festen. Der grosse Unterschied zu den Hells: Sie sind nur national, aber kaum international vernetzt. Weil es jedoch attraktiv ist, dass einem Höllenengel in jedem Land die Tür seiner «Brüder» offen steht, schliessen sich viele Biker lieber den Höllenengeln an.
Hells Angels markieren neu Präsenz in Bern
So haben sie hierzulande immer noch Zuwachs. Auch in Bern wurde vor gut einem Jahr ein neuer Ableger gegründet. Was erstaunt, denn bisher war der Kanton Bern fest in der Hand der Broncos, den kleinen Brüdern der Hells.
Es dürfte aber kein Zufall sein, dass sie sich trotzdem in Bern niederliessen: Denn dort versuchen derzeit ein paar Broncos-Abtrünnige ohne Erlaubnis der Hells Angels, einen Bandidos-Ableger zu gründen. Für die Höllenengel inakzeptabel, denn weltweit sind Bandidos und Hells Angels Todfeinde! So kam es zur Schiesserei in Belp BE und zu einem abgefackelten Bandidos-Klublokal in Thun BE.
Black Jackets, United Tribuns und Outlaws wurden abgestraft
Über die Landesgrenzen hinaus ist bekannt, dass die Hells keine anderen internationalen MCs dulden, die in die Schweiz drängen. Dennoch versuchten es einige. 2010 formierte sich die deutsche Strassengang Black Jackets. Das führte 2013 zu einer Schlägerei mit Hells-Angels-Mitgliedern an einer Tankstelle in Oftringen AG. Später haben sich die Black Jackets offiziell aufgelöst.
Auch die deutsche Secondo-Gang United Tribuns versuchte ihr Glück in Basel. Dort wurde 2020 ein Biker verprügelt – seine United-Tribuns-Jacke tauchte später bei einer Polizeirazzia im Basler Hells-Angels-Klubhaus wieder auf. Laut den Hells Angels sollen sich die Tribuns wieder aufgelöst haben.
Der internationale MC der Outlaws wollte 2010 in Baden AG Fuss fassen. Bei der Gründungsfeier kam es zu einer Schlägerei mit den Hells Angels und einer Strafaktion in einem Pub. Angeblich fahren die Outlaws nur noch ohne Aufnäher im Wallis herum.
«Plötzlich werden sie von der Polizei beobachtet»
Eine weitere Gruppe, die mit einem Auftritt in der Langstrasse 2015 für Aufsehen sorgte, war die Kurdengang Sondame. Diese scheint nicht mehr aktiv zu sein. Satudarah aus Holland gründeten 2013 in Basel ein Chapter. Aus Hells-Angels-Kreisen heisst es, dieses gebe es nicht mehr.
«Sobald sie merken, dass eine Klubgründung ein erheblicher Aufwand ist und man plötzlich von der Polizei beobachtet wird, verschwinden diese Klubs von selbst wieder», sagt ein Höllenengel zu Blick.
Dann gibt es noch die Frauen- und Polizisten-Biker
Eine Besonderheit sind die Law Enforcement Motorcycle Clubs (LEMCs), bestehend aus Polizisten und Sicherheitskräften. Sie bilden eine eigene Szene. Nie würden klassische Rocker die Feste der Polizisten-Biker besuchen. Der erste Schweizer LEMC, die Blue Knights, erhielten vor 20 Jahren das Okay der Hells. Seither kamen ohne Agreement neue LEMCs dazu, die den Hells Angels ein Dorn im Auge sind.
Eine weitere Besonderheit bilden die Frauen-MCs. Sie sind nicht bei den anerkannten Klubs vertreten, werden aber respektiert, wenn sie an Festen vorfahren. Dass Frauen je in klassischen Biker-Klubs aufgenommen werden, ist nicht im Sinne der Höllenengel. Bei den LEMCs sind sie dagegen willkommen.
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