Das Tief Bernd tobt sich zurzeit über Deutschland und der Schweiz aus. Mit seinen Starkregenfällen sorgte es bereits in den letzten Tagen für Zerstörungen. Die Wetterprognose für den Donnerstag fiel im Vorfeld für die Schweiz besonders dramatisch aus – doch tatsächlich getroffen hat es Teile Deutschlands. Dort kostete das Hochwasser über 50 Menschen das Leben, viele weitere werden vermisst. Hatte die Schweiz Glück?
Hannes Tobler von Meteo News ordnet die Situation für Blick ein: «Die Schweiz ist heute Nacht glimpflich davon gekommen. Wir hatten Glück mit der Lage des Höhentiefs, es hätte auch uns treffen können.» Das Tief sei in der Nacht nördlich der Schweiz gelegen. Die Hauptregenmenge habe deshalb Deutschland getroffen.
Situation weiterhin angespannt
Die Lage sei insgesamt weniger dramatisch als noch vor zwei Tagen erwartet, so Tobler. Dennoch betont er: «Die Situation in der Schweiz bleibt weiter angespannt!» In den kommenden Tagen werde zwar kein Starkregen mehr erwartet, aber mit Gewittern und Schauern müsse gerechnet werden.
Das Problem: Die Flüsse und die Seen in der Schweiz sind randvoll, die Böden gesättigt. «Ein Schauer zu viel kann schon die Katastrophe auslösen», erklärt Tobler. Besonders gefährdete Regionen sind der Zürichsee, der Vierwaldstättersee, die Aare und die Reuss. «Mit Glück bleiben die Pegel so, wie sie sind, dann können grössere Zerstörungen verhindert werden», sagt der Meteorologe.
Entwarnung erst nächste Woche
Wirklich durchatmen könne man erst nächste Woche, so Tobler: «Dann soll das Wetter wieder sommerlich werden, und die Hochwasser gehen vorläufig zurück.» Auf Twitter kommuniziert Meteo News folgende Prognose:
Bis zur Entwarnung müsse man an Seen weiterhin versuchen, die Uferpromenaden zu schützen, sagt Tobler. Ausserdem lobt er: «Die Steuerung der Seen und Flüsse klappt sehr gut, da konnten die Behörden Schlimmeres verhindern.» (aua)