Swiss-Maschine kehrt halb leer aus Südafrika zurück!
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Trotz riesiger Warteschlangen:So leer war die Swiss-Maschine Richtung Schweiz

Trotz riesiger Warteschlangen
Swiss-Maschine kehrt halb leer aus Südafrika zurück

Stundenlang standen Matthias B. und seine Partnerin am Samstag mit Hunderten anderen am Flughafen von Johannesburg, um Tickets in die Schweiz zu kriegen. Die meisten hatten kein Glück. Umso grösser das Erstaunen bei B., als er die Maschine betrat: Sie war halb leer!
Publiziert: 29.11.2021 um 20:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2021 um 08:07 Uhr
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Der Swiss-Flieger von Johannesburg nach Zürich am Samstagabend. Es hätte noch jede Menge freie Plätze gehabt.
Foto: Blick-Leserreporter
Fabian Vogt

Matthias B.* hat geschafft, was derzeit viele versuchen: Aus Südafrika wegzukommen. Am Samstag landeten er und seine Partnerin nach ihren Johannesburg-Ferien in Zürich. Unzählige Schweizer aber sind noch vor Ort und wollen ebenfalls heim.

Am Südgipfel des afrikanischen Kontinents wurde die neue Corona-Variante Omikron entdeckt, nirgends ist die Gefahr einer Ansteckung grösser. Entsprechend vollgepackt sah es am Wochenende am Flughafen aus. Blick-Leser schickten Videos, wie sie in 100 Meter langen Schlangen stehen und auf Rückflugtickets hoffen. Viele warteten vergebens.

«Viele sassen am Boden, einige weinten»

Matthias B. hätte eigentlich über Katar zurückfliegen sollen. Nachdem dieser Flug annulliert wurde, gelang es ihm, online ein Ticket zu buchen. Seine Partnerin, die einen anderen Flug hatte, den sie aufgrund geänderter Reisebestimmungen nicht antreten konnte, stellte sich am Samstag als eine der ersten in die Warteschlange am Flughafen und konnte umbuchen – nach rund sieben Stunden Wartezeit.

Damit ging es dem Zürcher Paar besser als der Mehrheit der Menschen, die sie dort antrafen. «Viele sassen am Boden, einige weinten, alle sagten, weder online noch am Schalter Tickets kaufen zu können», sagt B. zu Blick.

«Wie kann das sein?»

Als Matthias B. und seine Partnerin gegen 20 Uhr am Abend das Flugzeug der Swiss betraten, seien sie zuerst erleichtert gewesen. Kurz darauf aber bass erstaunt. Denn der Flieger war halb leer! «Wie kann das sein?», fragt sich B. und zeigt Fotos aus dem Inneren der Maschine. «Draussen stehen Hunderte Menschen, die keine Tickets erhalten, und wir fliegen hier mit knapp 50 Prozent Auslastung in die Schweiz», so der Zürcher weiter.

Grund für den leeren Flieger: Die Swiss war mit der Situation offensichtlich überfordert. Am Freitag gab es vom Bund die Weisung, dass nur noch in die Schweiz zurückfliegen darf, wer Schweizer Staatsbürger ist oder über eine Aufenthaltsbewilligung verfügt. Wer Tickets hatte, aber diese Bedingungen nicht erfüllte, musste umbuchen.

«Flugabwicklung nicht in gewohnter Effizienz»

Die Systeme der Swiss schafften es aber offenbar nicht, diese freigewordenen Plätze auch im Ticketing-System verfügbar zu machen. «Um den Entscheid des BAG beziehungsweise die neuen Einreisevorgaben korrekt umzusetzen und ausschliesslich einreiseberechtigte Personen auf den Flug zuzulassen, kam es kurzfristig zu grösseren und komplexen Prozessänderungen, die sowohl beim Swiss-Kundendienst, bei den Reisebüros und Online-Agenturen als auch systemtechnisch abgebildet werden mussten. Zeitgleich war der Passagierzulauf enorm», sagt eine Swiss-Sprecherin zu Blick. Aus diesen Gründen habe die Flugabwicklung nicht in gewohnter Effizienz durchgeführt werden können.

Für Matthias B. ist das schwer nachvollziehbar. Trotzdem ist er froh, wieder in der Schweiz zu sein. Er hofft, dass das auch allen anderen Südafrika-Reisenden bald gelingt.

«Situation äusserst dynamisch»

Wann die Swiss-Maschinen wieder voll zurückfliegen, ist noch nicht bekannt. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft sagt, derzeit könnten keine pauschalen Angaben gemacht werden. Man arbeite mit Hochdruck daran, die veränderten Reisewünsche der Kunden zu bearbeiten und möglichst vielen reiseberechtigten Personen die Rückreise in die Schweiz zu ermöglichen.

Die Situation sei weiterhin «äusserst dynamisch», weshalb keine Aussagen zu Buchungsständen gemacht werden könnten. Wer noch in Südafrika ist, hat bis auf Weiteres also wohl nur eine Möglichkeit: Zu hoffen, dass das Glück hilft, ein Ticket nach Hause zu erhalten.

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