Die Bauernproteste haben die Schweiz erreicht. Rund 30 Bauern fuhren am Samstagmorgen mit ihren Traktoren in die Stadt Genf, um eine gerechte Entlöhnung für ihre Arbeit zu fordern. Im Baselbiet beteiligten sich ebenfalls 30 bis 40 Traktoren an einer Protestaktion.
In Genf kamen gegen 10.30 Uhr die ersten Traktoren aus Versoix, gefolgt von einem Demonstrationszug aus Bernex und Meinier. In der Stadt gruppierten sich mehr als 200 Menschen um die Traktoren.
Auf den Plakaten der Bauern waren Sprüche wie «Unser Ende wird euer Hunger sein» zu lesen. «Für uns als junge Menschen ist es sehr beängstigend, dass wir nicht wissen, ob es eine Zukunft in unserem Beruf gibt», sagte der 19-jährige Winzerlehrling Antonin Ramu. Er begrüsste den Übergang zu einer ökologischen Landwirtschaft, forderte aber «mehr Unterstützung».
Die Landwirte kritisierten die Gewinnmargen der grossen Supermärkte: «Grossverteiler, wenn ihr euch nicht schämt, dann zeigt die Preise an, die den Bauern gezahlt werden», stand auf einem Schild, das vor einem Traktor hochgehalten wurde. Die Westschweizer Bauerngewerkschaft Uniterre, welche den Bauernprotest in Genf organisiert hatte, forderte Transparenz in Bezug auf die Gewinnmargen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Bauern vor McDonalds-Filiale
Auch im Baselbiet kam es zu einer Protestaktion von Landwirten. Gemäss Angaben der Kantonspolizei Baselland waren zwischenzeitlich 30 bis 40 Traktoren an der Protestfahrt beteiligt. Die Protestierenden starteten in Ormalingen BL und versammelten sich unter anderem vor einer McDonalds-Filiale in Füllinsdorf BL. Der Aufruf zum Protest erfolgte über Instagram.
Auch in Deutschland gehen die Bauernproteste in die nächste Runde. Mehrere hundert Bauern haben am Samstag mit ihren Traktoren rund um den Frankfurter Flughafen protestiert. Die Polizei sprach am Mittag von schätzungsweise 400 beteiligten Traktoren, der Hessische Bauernverband bezifferte die Zahl auf bis zu 1000. Die Zugänge zu den Terminals seien nicht blockiert worden, sodass die Fluggäste ungehindert zu ihren Maschinen gelangen konnten, hiess es von Seiten der Polizei. (SDA/AFP)