Statt der Asche des Kindes befand sich plötzlich Katzenstreu in der Urne. Verantwortlich dafür war die Mutter des toten Babys. Sie hatte die Asche ihres im achten Schwangerschaftsmonat verstorbenen Kindes durch Katzenstreu ausgetauscht. Am Donnerstag berichtete «Le Nouvelliste» über diesen tragischen Fall.
«Als mein Mann und ich uns trennten, konnte ich die Urne mit der Asche meines verstorbenen Babys nicht auf einem Friedhof oder an einem für beide Elternteile zugänglichen Ort lassen, wie es uns bei der Trennung vorgeschlagen worden war», sagt die Mutter zum «Le Nouvelliste».
Staatsanwaltschaft berücksichtigte starke emotionale Belastung
Deshalb wollte sie das Baby lieber im Haus des Vaters lassen. Doch dann änderte die Frau offenbar ihre Meinung. Anlässlich des Todestages durfte sie die Urne zu sich nehmen. Bevor sie die Urne ihrem Ex-Mann zurückgab, traf sie eine verhängnisvolle Entscheidung. Sie behielt die Asche und füllte die Urne mit Katzenstreu auf. Wenn man die Urne schüttle, mache es dann das gleiche Geräusch wie die Asche. Darum habe sie sich für das Streu entschieden.
Der Ex-Mann erfuhr von einem Bekannten von dem Austausch und erstattete Anzeige. Und die Behörden ermittelten. Nun wurde die Mutter wegen Störung der Totenruhe zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. «Die Staatsanwaltschaft hat die starke emotionale Belastung und den menschlichen Aspekt dieses Falles sowie das Leiden des Vaters und der Mutter berücksichtigt», erklärt Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis das Urteil. Der Vater hat inzwischen die Asche des Kindes zurückerhalten. (gs)