Das Leben hat den jungen Mann gezeichnet, wortwörtlich. 50 Prozent der Haut von Mustafa Mustafai (22) sind verbrannt – ein tragischer Unfall auf einer Baustelle. Mustafai empfängt Blick in der Rehaklinik in Bellikon AG und erzählt seine Geschichte.
Mustafai, besser bekannt als Tony Maroni, ist in Rheinfelden AG eine Lokalprominenz. Den aufgeschlossenen Albaner mit den blauen Augen und dem herzlichen Lachen haben die Rheinfelder im ersten Corona-Winter sofort ins Herz geschlossen, als er am Eingang zur Altstadt einen Marroni-Stand eröffnete.
Tony Maroni war immer für einen Spruch zu haben, machte Komplimente und versprühte Lebensfreude. Im Sommer 2021 wollte er am selben Standort einen Softeis-Stand eröffnen. «Ich hatte schon das Fahrzeug und die Eismaschine gekauft, aber die Stadt sagte Nein», schildert er. «Ich hätte Wasser und Strom benötigt – aber die Anschlüsse hätten die Gemeinde zu viel Geld gekostet.»
Er wollte nur temporär zurück auf den Bau
Obwohl er viel lieber etwas Eigenes aufgebaut hätte, entschloss sich der gelernte Isolierspengler, temporär auf dem Bau zu arbeiten. Nur für ein paar Monate, bis er im Herbst wieder würde Marroni verkaufen können – so war der Plan.
Doch als er im September 2021 in einem Keller Leitungen isolierte, leerte er aus Versehen eine hoch entzündliche Flüssigkeit über seine Hose. Sofort fingen die Kleider Feuer. «Ich stand in Flammen wie der Teufel persönlich», sagt Tony Maroni. «Ich rannte panisch herum und schrie. Doch das hat die Flammen nur weiter befeuert. Ich wollte mich mit Wasser löschen, doch das ging nicht. Erst als ich mir die Kleider vom Leib riss, brannten sie auf dem Boden aus. Dann kam endlich Hilfe.» Hätte er das Bewusstsein verloren, wäre er in diesem Keller verbrannt. «Man hätte mich nicht mehr erkannt.»
Komplikationen brachten ihn an den Rand des Todes
Tony Maroni wurde ins künstliche Koma versetzt. Sechs schwere Operationen überstand er in dieser Zeit. «Meine Eltern kamen jeden Tag nach Zürich, um an meinem Bett zu wachen», sagt er mit Tränen in den Augen. «Die Ärzte gaben mir eine 50-zu-50-Chance, dass ich überlebe.» Der junge Körper blieb stark – und Tony Maroni wachte trotz mehrerer Komplikationen, die ihn an den Rand des Todes brachten, nach eineinhalb Monaten wieder auf.
Allerdings mit verbranntem Rücken und Bauch, einem verbrannten linken Arm, verbrannten Händen, verbrannten Oberschenkeln. «Ich sehe aus wie ein Zebra», sagt Tony Maroni. Zudem kämpft er damit, mitten aus seinem gewohnten Leben gerissen worden zu sein: «Ich stecke jetzt in einer Rehaklinik, kann nicht einfach mal mit Kollegen rausgehen und ich habe oft Schmerzen.»
Er muss noch lange einen Schutzanzug tragen
Manche Wunden am Rücken seien noch immer nicht zugewachsen. Alles sei schwer zu ertragen: «Ich muss jetzt damit klarkommen, wie ich aussehe. Und ich muss vielleicht eine Umschulung machen, obwohl ich doch etwas Eigenes starten wollte. Ob ich die schwere Marroni-Pfanne noch hochheben kann, ist ungewiss. Denn Marronimachen ist ein Knochenjob.»
Ihm stehen noch Monate Reha bevor. Wenn die Wunden geheilt sind, erhält er für zwei Jahre einen Silikonanzug, den er 23 Stunden am Tag tragen muss. Doch er sagt: «Ich will wieder gesund werden, das ist das Wichtigste. Wer gesund ist, ist reich.»
«In Gemeinschaft vergisst man, was man durchgemacht hat»
Mühe macht ihm vor allem die Trennung von seiner Familie. «Immerhin darf ich am Wochenende wieder heim. In Gemeinschaft vergisst man, was man durchgemacht hat. Allein wird man depressiv.» Einzig die Familie sei ihm in dieser schweren Zeit beigestanden. «Sie gab mir so viel – ich werde das nie zurückgeben können.» Mit seinem weiteren Umfeld hadert er dagegen. «Draussen hatte ich hundert Kollegen, aber hier drin besuchte mich nur einer.»
Trotzdem behält er seine Lebensfreude. «Ich habe zwar Haut verloren, aber nie die Moral! Ich bin jeden Tag dankbar, überlebt zu haben.» Noch nie habe er sich gedacht, dass er lieber gestorben wäre. Er wisse zwar, dass er gesundheitlich nie mehr zurückerhalte, was er verloren habe, aber: «Ich habe das Leben noch vor mir. Ich glaube an Gott, mich selbst und an das Gute im Leben. Ich will wieder ein sportlicher und gut aussehender junger Mann werden.» Auch die Pläne vom Softeis-Stand habe er noch lange nicht begraben. «Ich komme zurück. Auch wenn der Genesungsprozess lange dauert – ich baue mein Geschäft wieder auf!»
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.