Explosion in der Klarastrasse in Olten
0:59
Ursache unbekannt:Explosion in der Klarastrasse in Olten

EHC-Olten-Junior (15) und sein Kumpel (14) bei Explosion schwer verletzt
Im Keller spielten sie mit dem Feuer

Am Samstagabend kam es in einem Keller an der Klarastrasse in Olten zu einer Explosion. Der 14-jährige Sohn der Familie und ein 15-jähriger Freund, der bei den Junioren des EHC Olten spielt, wurden verletzt. Sie sollen mit Spraydosen und Feuer hantiert haben.
Publiziert: 20.10.2019 um 18:41 Uhr
|
Aktualisiert: 22.10.2019 um 10:46 Uhr
1/7
Lukas Y. (15), ein Schreinerlehrling und Eishockey-Junior aus Olten, wurde bei der Explosion an Armen und Händen schwer verletzt.
Céline Trachsel

Zwei Teenies, 14 und 15 Jahre alt, sitzen am Samstagabend im Keller. Vielleicht ist ihnen langweilig, vielleicht wollen sie experimentieren – die beiden Jugendlichen zeuseln jedenfalls mit Feuer. Und plötzlich knallts! Es kommt zu einer Explosion. Die Buben werden dabei schwer verletzt.

Eine Nachbarin sagt: «Beim Knall vibrierte unser ganzes Haus. Danach hörte ich eine Männerstimme schmerzvoll jammern. Dann schrie eine Frau laut um Hilfe.» Als die 58-Jährige aus dem Fenster blickt, sieht sie Rauch aus dem Kellerfenster steigen. «Es roch nach verbranntem Plastik. Die Frau, die geschrien hatte, war die Mutter der Familie.»

Mutter und Teenies im Spital 

Wie BLICK-Recherchen zeigen, handelt es sich bei den verletzten Teenies um Maurice B.* (14), der jüngste Sohn der dort lebenden Familie, sowie seinen Freund Lukas Y.* (15), der eine Strasse weiter wohnt. Die Mutter von Maurice, die um Hilfe geschrien hatte, konnte nach der Explosion den Brand im Keller eigenhändig löschen, zog sich dabei aber eine Rauchgasvergiftung zu. 

Maurice B. erleidet bei der Explosion Verbrennungen zweiten Grades, wie sein Bruder zu BLICK sagt. «Ich weiss aber nicht genau, was passiert ist, denn ich war nicht zu Hause», so der 19-Jährige. «Ich gehe meinen Bruder jetzt in der Spezialklinik für Brandverletzungen besuchen.» In Lebensgefahr schwebe er aber nicht.

«Verletzungen sahen schlimm aus» 

Während Maurice B. nach dem Vorfall noch draussen herumlief und auf den ersten Blick unverletzt schien, ging es seinem Freund Lukas Y. um einiges schlechter. Nachbarn sahen, dass seine Arme und Hände schwer verbrannt waren. «Meine Tochter hat die Verletzungen gesehen. Es sah sehr schlimm aus, erzählte sie. Ihr ist schlecht geworden», schildert eine andere Nachbarin.

Lukas Y. hatte diesen Sommer eben erst eine Schreinerlehre begonnen. Sein Lehrmeister Beat Augsburger sagt zu BLICK: «Er ist ein engagierter und guter Stift. Ich hoffe, er kommt bald wieder auf die Beine.» Zudem ist Lukas Spieler bei den U17-Novizen des EHC Olten und Eishockey-Schiedsrichter. 

Spraydose und Feuerzeug

Doch wie kam es zu der Explosion? Wie Nachbarn von einem Feuerwehrmann wissen, sollen die Jungs mit einer Spraydose und Feuer herumgealbert haben. «Ein Feuerwehrkommandant sagte mir, die Jungs hätten einfach zusammen Seich gemacht. Als es zur Verpuffung kam, hatte sich offenbar in der Luft ein Gasgemisch gebildet», erklärt eine Nachbarin.

«Auf jeden Fall ist das sehr tragisch», sagt eine weitere Anwohnerin. «Hier im Quartier sind alle tief betroffen. Ich wünsche den Buben gute Besserung.» Zur Klärung der genauen Umstände hat die Jugendanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet.

*Namen geändert.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?