Nach Absturz im Bleniotal – Helfer (13) noch im Spital
Zweiter Bub stirbt an Verletzungen

Vor einer Woche sind im Tessin drei Jugendliche abgestürzt. Nun ist ein zweiter seinen Verletzungen erlegen.
Publiziert: 09.09.2022 um 21:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2022 um 09:44 Uhr
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Am oberen Streckenabschnitt dieses Pfades (rot eingezeichnet) stürzten die drei Teenager am Sonntagmittag, 4. September 2022, in die Tiefe.
Foto: Dario Lanfranconi
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Am oberen Streckenabschnitt dieses Pfades (rot eingezeichnet) stürzten die drei Teenager am Sonntagmittag, 4. September 2022, in die Tiefe.
Foto: Dario Lanfranconi

Bei einer Wanderung in einer etwa 20-köpfigen Gruppe eines Sportvereins sind am vergangenen Sonntag drei Jugendliche abgestürzt. Einer, der Italiener Youssef B.* (†14), kam beim Sturz in der Nähe der Scalettahütte im Bleniotal über rund 100 Meter ums Leben.

Nach Youssef ist nun ein weiterer 14-jähriger Jugendlicher seinen Verletzungen auf der Intensivstation des Spitals in Lugano erlegen. Das berichten italienische Medien. Ein 13-jähriger Schweizer, der den beiden helfen wollte, befinde sich nach wie vor mit schweren Verletzungen im Spital.

Marco Cavallin, der Bürgemeister von Induno Olona bei Varese, wo die Jugendlichen herstammten, sagte über das zweite Todesopfer: «Bis zum letzten Moment haben wir alle gehofft, dass er es schaffen würde. Es gibt keine Worte, ich bin schockiert, ich kann mir den Schmerz der beiden Eltern nicht einmal vorstellen, denen wir in diesem Moment unsere ganze Nähe zeigen müssen.»

Nachricht kurz nach Beerdigung

Die Nachricht vom Tod des zweiten Jugendlichen kam nur wenige Stunden, nachdem Youssef auf dem Friedhof von Belforte im für muslimische Tote reservierten Bereich beigesetzt worden war.

«Die beiden Jungen waren Freunde», sagte Cavallin am Samstag, «sie waren Mitglieder desselben Sportvereins, mit dem sie am vergangenen Freitag zu einem Treffen im Bleniotal aufgebrochen waren.» Er sei davon überzeugt, dass die beiden nun wieder vereint seien.

Die Gruppe wurde von Erwachsenen begleitet und war unterwegs auf dem Weg zwischen Pian Geirett und der Scaletta-Hütte, die sich auf rund 2200 Metern über Meer befindet. Der Weg ist an der Stelle nach Angaben der Polizei nicht besonders schwierig, aber über weite Strecken sehr exponiert. (gf)


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